Achte Festnahme im Bergisch Gladbacher Missbrauchsfall

Im Missbrauchsfall von Bergisch Gladbach gibt es eine weitere Festnahme. In Alsdorf bei Aachen wurde ein siebter Verdächtiger festgenommen. Der 57-Jährige sitzt seit Samstag wegen Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern in Untersuchungshaft. Außerdem hat die Staatsanwaltschaft Köln mitgeteilt, dass seit Sonntag Abend ein achter Verdächtiger aus Lünen in Untersuchungshaft sitzt.

Polizei Verhaftung Handschellen Festnahme

Nach Angaben der Polizei wird allein die Durchsuchung des Hauses des 57-jährigen wohl mehrere Tage dauern. Weitere Angaben werden wegen der laufenden Ermittlungen derzeit nicht gemacht.

Bei dem Mann aus Lünen handelt es sich um einen 47-jährigen. Bei ihm bestehe laut Staatsanwaltschaft der Verdacht auf sexuellen Missbrauch. Anders als bei den anderen festgenommen Verdächtigen allerdings nicht von eigenen Kindern, sondern anderen Opfern.

Insgesamt sind somit nun acht Männer festgenommen worden, die ihre eigenen Kinder oder Stiefkinder sexuell missbraucht haben sollen. Ausgangspunkt für die Ermittlungen waren große Datenmengen, die Ende Oktober bei der Wohnungsdurchsuchung eines Bergisch Gladbach Familienvaters gefunden wurden.

Die Bilder auf dem Handy des 42-jährigen Gladbachers zeigen laut Polizei schweren sexuellen Missbrauch. Durch Auswertung seines Handys kamen die Ermittler zunächst fünf weiteren Verdächtigen auf die Spur.

Der mutmaßliche Täterkreis konzentriert sich bislang auf Nordrhein-Westfalen, nur einer der Festgenommenen stammt aus Hessen, aus dem Raum Wiesbaden. Den Ermittlern sind derzeit mindestens 12 Opfer bekannt, im Alter von unter einem Jahr bis elf Jahre. Es seien weitere Opfer zu befürchten.

Noch sei die Dimension des Falls den Ermittlern zufolge nicht abzuschätzen. Die Polizei hatte mehrfach betont, dass unbekannte Täter nach wie vor aktiv sein könnten. Es sei zu erwarten, dass die Ermittlungen auf andere Bundesländer und möglicherweise bis ins Ausland ausgeweitet würden.

Gut 200 Ermittler arbeiten derzeit mit Hochdruck an der Aufklärung. Zahlreiche sichergestellte Datenträger werden ausgewertet, die schwere sexualisierte Gewalt gegen Kinder zeigen. Die Verdächtigen haben laut Kölner Polizei in Chat-Gruppen mit bis zu 1800 Mitgliedern Fotos von dem Missbrauch ausgetauscht.

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