Bergische Arztpraxen: Kreativ gegen Corona

Kreativ sein. Das müssen wir seit Corona alle: Egal ob Homeoffice, Beschäftigung zu Hause – eigentlich überall muss es anders laufen, als wir es gewohnt sind. Für uns Normalos ist das im Alltag schon ein echter Kraftakt, aber wie soll eine Arztpraxis mit den ganzen Einschränkungen und Vorgaben funktionieren?

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Auch mit Kreativität, denn die Arztpraxen können nicht einfach schließen. Es gibt auch jetzt Patienten. Die meisten Praxen bei uns im Bergischen handhaben es ähnlich wie Dr. Thomas Gliedt im oberbergischen Wipperfeld:

Die Patienten sollten halt nicht im Wartezimmer sitzen. Weil man nicht im Café sitzen soll, dann sollte man erst recht nicht mit mehreren hustenden Menschen im Wartezimmer sitzen. Das versuchen wir zu vermeiden.

Bei Dr. Gliedt und vielen anderen bergischen Hausärzten kommt man momentan nur dann in die Praxis, wenn es unbedingt nötig ist. Rezepte oder Überweisungen abholen läuft in einigen Praxen zurzeit durch ein offenes Fenster, nach telefonischer Bestellung – wie beim Drive-In Schalter.

Eine in Quarantäne geschickte Arztpraxis kann niemandem mehr helfen

Der Arztbesuch hat sich verändert: Eine Praxis in Lindlar hat über Facebook jetzt zum Beispiel informiert, dass sie ab sofort permanent in Schutzkleidung - also mit Kittel und Mundschutz arbeitet. Das ist ein befremdliches Bild aber es gilt das Motto: eine in Quarantäne geschickte Arztpraxis kann niemandem mehr helfen.

Patienten müssen sich beim Betreten einer Praxis die Hände desinfizieren und teilweise auch einen Mundschutz tragen. Generell sagen die Hausarzt-Praxen: Nur dann kommen, wenn es wirklich nötig ist - viel geht auch übers Telefon oder per Videosprechstunde. Viele bergische Ärzte informieren auch auf ihren Internetseiten, wie sie aktuell arbeiten. Wer trotzden unsicher ist, wird gebeten sich telefonisch zu melden.

So könnt ihr euren Hausärzten das Leben leichter machen:

  • Die Praxis nur bei akuten gesundheitlichen Problemen betreten
  • Meldet euch bei grippalen Infekten oder Infekten der Atemwege erst telefonisch in der Praxis an
  • Desinfiziert euch am Eingang die Hände
  • Haltet Abstand von den Mitarbeitern
  • Organisiert eure Rezepte oder Überweisungen telefonisch
  • Überlegt euch, ob der Arztbesuch wirklich nötig ist