Bergische Veranstalter in Not

Eine ganze Branche bangt um ihre Zukunft: die Veranstaltungs-Industrie. Auch bei uns im Bergischen. Schon seit Beginn der Pandemie im März, und jetzt erneut. Das Licht am Ende des Tunnels erlischt so langsam ganz.

Der Sommer war ein riesiges Verlustgeschäft. Und jetzt kommt wie befürchtet die Zweite Welle. Viele haben schon im Frühjahr gesagt, dass sie nur ein halbes Jahr überleben können. 

Jetzt, seit die Infektionszahlen wieder steigen und die Open Air-Zeit auch vorbei ist, leuchten die Alarmlichter bei ganz vielen in dunkelrot. Und zwar von den Künstlern bis zu den Kabelträgern. Sie haben blanke Existenzangst. Andreas Koschmann, Veranstaltungstechniker aus Overath (Fa. Eventec) fordert deshalb zwingend bessere, mögliche, verantwortbare Erleichterungen zur Durchführung von Events. 

Ich bin fest davon überzeugt, dass wenn man ein manierliches Hygienekonzept vorlegt, das durchdacht ist, dass man die Leute auch entsprechend sensibilisiert bekommt, dass sie Abstand halten, Maskenpflicht hat sich glaube ich auch jeder dran gewöhnt - das nehmen die Leute alles in Kauf, wenn sie dafür zu einem Konzert hingehen können.

Pauschale Verbote und allgemeine Begrenzungen der Personenzahlen halten auch Bergische Veranstalter für den Todesstoß für die Branche, zumindest für große Teile davon. Sie hoffen auf Lösungen, die für sie umsetzbar sind. Veranstaltungen, die sich wenigstens halbwegs rentieren. Auch Udo Lühr mit seiner Agentur in Leichlingen. 

Man kann in ein voll besetztes Theater gehen, ohne sich zu infizieren,

behauptet Lühr.

man muss für eine vernünftige Lüftung sorgen. Das ist alles möglich, ohne dass man sich infiziert. Die Infektionsketten finden nicht dort statt.

Die Wissenschaft hält den Forderungen der Veranstalter entgegen, dass vor allem große Events mit hunderten oder gar tausenden Menschen ideale Voraussetzungen für sogenanntes "Superspreading" seien. Wer gerade jetzt im Herbst und Winter Fußballspiele oder große Konzerte stattfinden lasse wolle, spiele fahrlässig mit einem zweiten Lockdown. Mechanische Lüftungssysteme sind zudem extrem teuer und könnten das Ansteckungsrisiko nur reduzieren.

Die Branche fordert angesichts dieser Problematik auch Überbrückungs- und Kreditprogramme, die weit über die bisherigen Angebote auf Bundes- und Landesebene hinausgehen.

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