"Bitte haltet euch an die Regeln!"

Was sagen Corona-Patienten und Corona-Ärzte aus dem Bergischen über die Vorfälle am Wochenende in Berlin und Bergisch Gladbach?

Polizeieinsatz

Was bringt tausende von Menschen dazu, auf die Straßen zu gehen und gegen Coronaregeln zu demonstrieren?

Die Demonstranten fühlen sich in ihren Rechten beschnitten und das macht sie wütend. Vor allem, weil sie den Sinn der Maßnahmen nicht einsehen, denn die Infektionszahlen in Deutschland seien ja nach wie vor überschaubar. Aber wer weiß, wie die Infektionszahlen ohne die Schutzmaßnahmen aussehen würden. 

Gesundheitsexperten wie Dr. Silvia Lindenberg argumentieren genauso. Sie betreut Coronapatienten in einer Rehaklinik in Nümbrecht. Viele von ihnen mussten beatmet werden und haben jetzt noch mit Spätfolgen zu kämpfen: 

Weil ich sehe, was alles passieren kann, weiß ich ja auch, was sinnvoll ist. Wir haben Hygienevorschriften und die Maskenpflicht eingeführt und ich weiß, dass das die Möglichkeiten sind, uns gut zu schützen. Deswegen bitte bitte, denkt daran, dieses Virus ist extrem gefährlich. Haltet euch an die Regeln.

Herunterzuspielen, wie gefährlich das Virus ist, und auf einen entsprechenden Schutz zu verzichten, hält sie für eine unverzeihliche Dummheit. 

Silvia erlebt täglich, was Covid 19 anrichten kann. Macht ihr das Angst?

Nein, denn Silvia weiß ja, wie sie sich schützen kann. Angst machen ihr eher diejenigen, die das Virus verharmlosen und Schutzmaßnahmen ignorieren:  

Ich würde mir wirklich wünschen, dass diese Menschen doch besser zuhören und den Medien auch Glauben schenken. Keiner von uns ist vor dem Virus gefeit! Nur weil man keine Vorerkrankung hat oder jung ist, bedeutet das nicht, dass dieses Virus einen nicht völlig flach legen und einem dauerhaft das Leben zerstören kann.

Jedoch haben Umfragen ergeben, dass die meisten Menschen das Virus sehr wohl ernst nehmen und sich auch entsprechend verhalten.

© Radio Berg

Peter (66) leidet bis heute an den Folgen

Bevor er sich infizierte, war er topfit. Jetzt muss er das Laufen neu lernen. Er wurde beatmet und lag im künstlichen Koma:

Wenn man sein eigenes Leben behalten will, ist es wichtig, dass man das macht. Diese kleinen Einschränkungen, dass man die hinnimmt. Das ist viel wichtiger, als wenn man wie ich wochenlang im Krankenhaus lag und dann hofft, dass man zum alten Leben zurückkommt

Dass es Menschen gibt, die behaupten, Corona gibt es nicht, ist für unerklärlich.

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