DLRG besorgt: Baden an abgelegenen Ufern ist gefährlich

Den Sommer zu Hause verbringen? Im Bergischen ist das kein Problem. Bei den vielen Talsperren mit Badestrand direkt vor der Haustüre, da muss nur das Wetter mitspielen. Aber genau diese Kombi: schönes Wetter, schöne Badeplätze und viele Menschen, die dort in Anbetracht von Corona ihre Freizeit verbringen, macht der DLRG im Bergischen Bauchschmerzen.

© Stuttgarter Luftbild Elsäßer GmbH

Schon im letzten Jahr hat die DLRG beobachtet, dass es immer mehr Menschen an die abgelegenen, unbewachten Talsperrenufer lockt. Aber Badeunfälle an den entlegenen Ufern können dramatische Folgen haben, sagt Julian Posse von der DLRG im Rheinisch-Bergischen Kreis. Im letzten Jahr hat es im Bergischen keine tödlichen Badeunfälle gegeben, aber deutschlandweit sind 362 Menschen in Flüssen und Seen ertrunken. Die DLRG konnte zwar auch 950 Menschen vorm Ertrinken retten, aber nur, weil sie schnell genug da war! Und schnell ist sie an den entlegenen Stellen nicht.

Die häufigsten Ursachen für Badeunfälle sind Selbstüberschätzung und fehlende Kenntnisse über das Gewässer, sagt die DLRG . Dabei sehen unsere Talsperren ja eigentlich so unschuldig aus. Die tuen nur so! Strömungen und Kaltwasserzonen bringen selbst geübte Schwimmer aus dem Konzept.

Die DLRG rechnet im Corona-Sommer 2020 mit großem Ansturm auf unsere schönen Talsperren. Da passt sie an ausgesuchten Badestränden auf uns auf. Bisher mit Erfolg. Die DLRG ist trotzdem besorgt. Immer mehr Menschen baden außer Sichtweite der Lebensretter.

 

Aber auch an den bewachten Badestellen passieren regelmäßig Badeunfälle. Tobias Hohmeier von der DLRG Wermelskirchen holt an seinen Wach-Wochenenden immer wieder untrainierte Schwimmer aus der Aggertalssperre, die schwimmen noch nicht mal! Sie leihen sich ein Kanu, kentern und haben kaum Kraft, ans Ufer zurückzuschwimmen.

Die Badestellen an der Bevertalsperre.© Stuttgarter Luftbild Elsäßer GmbH
Die Badestellen an der Bevertalsperre.
© Stuttgarter Luftbild Elsäßer GmbH

Die DLRG möchte uns auch in diesem Sommer wieder vorm Ertrinken retten. Das kann sie aber nur dann, wenn wir da baden gehen, wo sie uns auch sehen kann: und zwar an den bewachten Badestellen. Damit ihr beim Baden gehen nicht untergeht, springt also nur da in unsere wunderschönen Talsperrren, wo ihr im Notfall auch gerettet werden könnt! Oder bleibt faul am Ufer liegen, das hat auch was. Die komplette Übersicht über die eingerichteten Badestellen findet ihr hier.

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