Elternstress: "Homeschooling is a bit*h!"

Job, Haushalt, Kinder bespaßen und Lehrer spielen - viele Eltern sind mittlerweile genervt und gestresst vom "Homeschooling". Und auch wenn die Schulen langsam wieder aufmachen wird es für viele Eltern nicht so viel besser.

Kinder im Klassenzimmer

Maike aus Wermelskirchen zum Beispiel hat sechs Kinder, von Grundschule bis Oberstufe, und sagt: Lungenmodelle bauen, Vokabeln lernen, Mathe raffen - da wird sie noch verrückt.

Natürlich bin ich nicht die Lehrerin, aber die Bildung meiner Kinder ist mir schon wichtig und ich wollte ihnen auch nicht das Gefühl geben, dass jetzt "Corona-Ferien" sind.

Kristin ist Mutter von drei Kindern zwischen 7 und 11 Jahren. Sie sagt ganz offen:

Manchmal denke ich tatsächlich ganz heimlich und leise: "Homeschooling is a bit*h. Es ist schwierig, seinen Alltag zu meistern, seine Arbeit vernünftig zu machen und den Kindern gerecht zu werden. Der Jüngste ist der Meinung: Zuhause soll man spielen. Und diese blöden und langweiligen Aufgaben sollen gefälligst in der Schule gemacht werden.

Und Unterstützung durch die Lehrer klappt mal mehr, mal weniger gut.

Auch Schüler*innen gestresst

Und auch Schüler*innen sind mittlerweile genervt vom Unterricht zuhause. Nike zum Beispiel. Sie geht in die 9. Klasse aufs Gymnasium in Wermelskirchen und hat noch Probleme damit, sich auf die Situation einzustellen:

Das Homeschooling stresst mich total, ich kann mir noch nicht einteilen, wann ich mit den Aufgaben anfange. Oft steh ich erst spät auf und fang dann erst um 15 Uhr damit an. Und dann schaff ich das nicht mehr bis abends. Ich finde es besser, wenn man in die Schule geht, einen festen Plan hat und sich das nicht selbst einteilen muss.

Unterstützung durch Lehrer sehr unterschiedlich

An anderen Schulen wiederum läuft der digitale Unterricht oder die Organisation besser. Josi Moerstädt ist Lehrerin an der Konrad Adenauer Hauptschule in Wipperfürth. Sie sagt: Die Eltern ihrer Schüler*innen sind eigentlich keine Hilfslehrer:

Die Eltern sollten eigentlich nur darauf achten, dass die ihre Aufgaben machen. Wir fordern die zurück, korrigieren die auch. Und ich bin auch ständig in Kontakt mit meinen Schülern. Über Email, über Skype.

Das Glück hat Maike offenbar nicht. Sie fühlt sich schwer allein gelassen mit den Fragen von Winkelberechnung und Englisch-Grammatik.

Wie erlebt ihr das? Schreibt uns gerne eine Mail oder schickt uns eine Whats-App-Nachricht über die 02207 / 701 666.