Glyphosateinsatz in Hückeswagen

Braun, dürr, trocken - ein Brachland zeichnet sich ab zwischen Hückeswagen-Straßweg und Wickesberg. Ringsum grün, und dann das. Auf dem Feld möchte der Landwirt Mais pflanzen, sagte er uns. Um es dafür vorzubereiten hat er Glyphosat (von Monsanto, jetzt Bayer) gespritzt. Das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel ist ein sogenanntes "Totalherbizid". Das Mittel wirkt "nicht-selektiv" gegen Pflanzen, heißt: Alle damit behandelten Pflanzen sterben.

Ganz legal

Wer sich jetzt aufregt, sollte sich über mehrere Ebenen aufregen, auch über die EU: Solch ein Einsatz von Glyphosat ist schlichtweg legal in Europa. 

Glyphosat, das hoch umstrittene Unkrautvernichtungsmittel, steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Die EU-Kommission hat die Zulassung des Pestizids erst 2017 aber um fünf Jahre verlängert.

Ab Dezember diesen Jahres muss sie Glyphosat neu prüfen, um eine Verlängerung nach 2022 möglich zu machen.

18 Mitgliedstaaten sollen für den Vorschlag der Kommission für eine Verlängerung um fünf Jahre gestimmt haben, nur neun dagegen, eine Enthaltung. Auch Deutschland hatte für die weitere Zulassung gestimmt.

"Dann sieht man mal, was passiert"

Viele von uns pflanzen Blühpflanzen im Garten oder auf Verkehrsinseln in Städten, um Insekten zu helfen. Da sieht das genaue Gegenteil auf Hunderten Hektar erschreckend aus, sagt auch Uwe Hoffmann vom Nabu Oberberg: "Man nimmt es so als selbstverständlich wahr, dass wir in einer grünen Oase leben. Und wenn dann mal diese grüne Oase tot ist, und man sieht das mal auf einer großen Fläche - dann sieht man mal, was passiert."

Nicht nur Umweltschützer, selbst das Umweltbundesamt hat Bedenken gegen die Vernichtung von Kräutern und Gräsern auf Ackerflächen. Damit werde Insekten und Feldvögeln großflächig die Lebensgrundlage entzogen. Bauernverbände warnen aber schon: Sie müssten bei einem Verbot von Glyphosat noch schädlichere Pestizide einsetzen.