Häusliche Gewalt in Corona-Zeiten im Bergischen steigt nicht

Während der Corona-Krise hat die häusliche Gewalt bei uns im Bergischen nicht zugenommen. Dieses Bild zeigen zumindest die Fallzahlen der Polizei für die vergangenen Monate. Demnach ist die Zahl der gemeldeten Fälle im Jahresvergleich sogar deutlich gesunken. Das gilt für beide Kreise.

© Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes

Im Rheinisch-Bergischen hat die Polizei im März einen deutlichen Rückgang von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet. Zu Zeiten des Lockdowns im April sind die Zahlen in etwa konstant geblieben. In diesem Jahr waren es 41 Fälle. Laut einem Sprecher sei das eine positiv bemerkenswerte Entwicklung. Ähnlich sieht es im Oberbergischen aus, waren die Zahlen im März und April fast identisch, sind sie im Mai und Juni um mehr als 40 Prozent gesunken.

Wie hoch die Dunkelziffer an Fällen ist, lässt sich nicht sagen. Experten hatten einen massiven Anstieg der Zahlen befürchtet, da es während des Lockdowns keine Fluchtmöglichkeiten gab. Die bergische Polizei kann das anhand der ihr bekannten Fälle nicht bestätigen, einige Telefonhotlines sprechen dagegen von deutlich mehr Anrufen als vor der Pandemie und dem Lockdown. 

Unter dem Motto „Gewaltfrei? Aber sicher!“ startet der Dachverband der autonomen Frauenberatungsstellen NRW ab sofort mit Unterstützung des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung NRW eine Online-Kampagne zum Thema. Auch die Frauenberatungsstelle Rheinisch-Bergischer Kreis beteiligt sich an der Kampagne. Ziel ist es, gewaltbetroffene Frauen und ihr Umfeld zu erreichen und auf die Hilfsangebote der Frauenberatungsstelle in NRW aufmerksam zu machen. Die Kampagne will Frauen Mut machen, sich Hilfe zu holen und ihren Weg aus der Gewalt zu finden.

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