Handball: VfL mit höchstem Saisonsieg

Der VfL Gummersbach hat am zwölften Spieltag der Bundesliga einen ungefährdeten Heimsieg eingefahren. Nach der Derby-Niederlage in Hagen ließ der VfL dem EHV Aue keine Chance und gewann locker mit 37:23.

© Isa Peters

Für den Spitzenreiter, der damit vor heimischem Publikum seine weiße Weste wahrt, war es bereits der zehnte Saisonsieg. 1.820 Zuschauer in der Schwalbe-Arena konnten einen über die gesamte Spielzeit fokussierten und überlegenen Gastgeber verfolgen, der mit einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg die Niederlage am vergangenen Mittwoch vergessen machte.

Gegen eine auf allen Positionen starke Gummersbacher Mannschaft, bei der viele Spieler ihre Einsatzzeiten bekamen, hatten die Gäste aus Aue nichts entgegenzusetzen. Der VfL legte einen Raketenstart aufs Parkett. Auf das 1:0 durch Ellidi Vidarsson (2. Minute) folgten die ersten beiden Paraden von Martin Nagy, der im Tor der Gummersbacher begann. Aus der starken Defensive heraus holten sich die Oberbergischen gleich das nötige Selbstvertrauen, um nach sechs Minuten mit 4:0 in Führung zu gehen. Während der VfL die Gäste aus Aue komplett im Griff hatte, bot sich den Hausherren die Möglichkeit ihren Vorsprung weiter auszubauen. Beim 7:2 durch Szymon Dzialakiewicz, der ebenfalls von Beginn an auf der Platte stand, lagen erstmals fünf Tore zwischen den beiden Teams. Als ein erfolgreich verwandelter Tempogegenstoß von Julian Köster den Vorsprung schließlich auf sechs Treffer heraufschraubte (9:3), zog Aues Trainerteam nach einer Viertelstunde die erste Auszeit.

Die Gastgeber ließen sich jedoch auch weiterhin nicht beirren und legten eine souveräne Leistung aufs Parkett der Schwalbe-Arena. Ein ums andere Mal fanden die Werfer aus Aue ihren Meister in VfL-Keeper Nagy. In der Offensive ließen die Gummersbacher gar ein paar freie Würfe liegen, ohne die das Ergebnis noch höher ausgefallen wäre. Dabei leiteten vor allem Köster und Pregler die Geschicke im Angriff und brachten immer wieder Tempo ins Spiel. Über ein 11:3 (20. Minute) und ein 14:6 (27. Minute) zeigten sich die Hausherren weiter in Spiellaune, während sich Nagy weiterhin als sicherer Rückhalt bewies, der in der 27. Minute auch einen Strafwurf der Gäste entschärfte. In die Pause ging es für die beiden Mannschaften schließlich mit einem deutlichen 15:8-Vorsprung für die Oberbergischen.

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Gummersbacher die eindeutig spielbestimmende Mannschaft. Folgerichtig erzielte Kapitän Timm Schneider, der in der zweiten Hälfte für Pregler ebenso wie Raul Santos für Hákon Dadi Styrmisson eingewechselt wurde, die erste zweistellige Führung seiner Mannschaft (19:9, 34. Minute). Auch Santos fügte sich direkt ins Team ein und erzielte in Minute 37 das nächste Tor der Gastgeber (20:11). Die Oberbergischen gingen die Partie ob des sicheren Vorsprungs nun deutlich ruhiger, aber weiterhin konzentriert an, so dass sie ihren Vorsprung bis auf zwölf Tore weiter kontinuierlich aufbauten (26:14, 45. Minute).

Auch in der Schlussviertelstunde nahm VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson noch einmal personelle Wechsel vor und brachte im Angriff Julius Fanger und Jonas Stüber, die in der Schlussphase beide noch treffen sollten. Zudem reihte sich auch Abwehrspezialist Tom Kiesler mit seinem ersten von zwei Treffern zum 30:18 in der 50. Minute in die Torschützenliste ein. Egal mit welchem Personal – die Gummersbacher hatten weiterhin alles im Griff und leisteten sich nur wenige Fehler, die ob des enormen Vorsprungs zu verschmerzen waren. Bis zum Schluss boten die Oberbergischen insgesamt eine unaufgeregte und höchst dominante Vorstellung. Beim 34:19 durch Lukas Blohme stand zwischenzeitlich sogar eine 15-Tore-Führung der Gummersbacher zubuche. Schlussendlich besiegte der VfL den EHV nach sechzig Spielminuten mit 37:23.

In der Tabelle bleibt der VfL mit 20:4 Punkten erster. Für Gummersbach geht es kommenden Samstag, 27. November, in Nordhorn weiter.

Torschützen: Köster 5, Dzialakiewicz 5, Vidarsson 4, Blohme 4, Santos 4, Styrmisson 4, Stüber 3, Pregler 2, Schneider 2, Kiesler 2, Zeman 1

Trainerstimmen:

Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): Ich bin mit meiner Mannschaft sehr zufrieden. Wir haben gleich gut losgelegt. Es ist schwer jetzt bestimmte Spieler herauszuheben, aber es hat mich speziell gefreut für Szymon Dzialakiewicz, er war klasse heute. Die Jungs haben insgesamt eine super Leistung gebracht. Es war ein Tag, an dem auch unsere Abwehr super funktioniert hat. Gleich am Anfang waren wir sicher und konnten Gegenstöße laufen. Ich habe alle Spieler bringen können und alle haben ihre Leistung gebracht.

Kirsten Weber (EHV Aue): Glückwunsch nach Gummersbach. Wir wussten um die Schwere der Aufgabe. Wir haben gleich in den ersten Minuten Fehler gemacht. Gummersbach war stark in der Abwehr. Da haben wir es nur punktuell gut gemacht, aber unser Rückzugsverhalten war einfach nicht ausreichend. Wir mussten eine frühe Auszeit nehmen und haben auf eine 6:0-Deckung umgestellt. Das hat uns ein bisschen mehr Stabilität gegeben, aber wir hatten einfach keine Durchschlagskraft. In der Halbzeitpause haben wir dann noch einmal an die Mannschaft appelliert zu fighten, aber auch das ist uns nicht gut genug gelungen. Es gab immer mal wieder Lichtblicke, aber insgesamt haben wir uns unserem Schicksal ergeben. Das war auf allen Positionen deutlich zu wenig.

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