Handball: VfL mit Weihnachtspleite

Im ersten Rückrundenspiel der laufenden Saison hat der VfL Gummersbach im Sportpark „Am Hallo“ mit 24:29 (13:12) gegen TuSEM Essen verloren. Vor 2.578 Zuschauern und einer stimmungsvollen Kulisse, für die nicht zuletzt auch die zahlreich angereisten VfL-Fans sorgten, schenkten sich die beiden Mannschaften am 2. Weihnachtstag lange nichts her. In einem weitgehend rasanten und spannenden Spiel war Gummersbach im ersten Durchgang das spielerisch stärkere Team, während der TuSEM in Hälfte zwei vor allem kämpferisch dagegenhielt und das Spiel erfolgreich drehen konnte.

Die ersten Aktionen des Spiels gehörten den Gastgebern, die nach drei Minuten mit zwei Treffern in Front gehen konnten, ehe die Gummersbacher jedoch ebenso in die Partie fanden und in der Abwehr schnell ihre gewohnte Aggressivität an den Tag legten. Vorne legten sie mit drei Toren in Folge nach, so dass der VfL nach einem erfolgreich abgeschlossenen Siebenmeter mit 3:2 zum ersten Mal die Führung übernahm (6. Minute). Die Oberbergischen legten weiter nach und nahmen das Spielgeschehen in die Hand. Insbesondere in ihren Offensivbemühungen agierten die Blau-Weißen druckvoll und behaupteten ihre Führung über das 7:5 durch Tobias Schröter von außen (14. Minute).

Nach einer Viertelstunde kristallisierte sich eine leichte Überlegenheit der Gummersbacher heraus, so dass die Gäste nach 17 Minuten folgerichtig zum ersten Mal mit drei Treffern in Führung gingen. Torschütze zum 9:6 war erneut der agile Sommer. Bis zur 19. Minute und dem Tor zum 11:8 durch Janko Božović hatte der VfL in einer schwungvollen Begegnung alles im Griff. Kleine Unzulänglichkeiten auf beiden Seiten erzeugten jedoch einen Bruch im Spiel und es dauerte fünf Minuten, ehe zunächst Essen und im Anschluss Gummersbach in Person von Božović wieder das Tor trafen (12:9, 24. Minute). Die Essener standen nun jedoch deutlich offensiver und dadurch besser in der Abwehr und machten es den Gästen schwerer vor allem aus dem Rückraum in gute Abschlusspositionen zu kommen. Bis zum Halbzeitpfiff kamen die Gastgeber – auch dank doppelter Überzahl – bis auf ein Tor an den VfL heran, der in Durchgang eins insgesamt den etwas stärkeren Eindruck hinterließ und mit der 13:12-Führung den Weg in die Kabine antrat.

Die ersten Akzente in der zweiten Halbzeit gehörten zunächst den Essenern, die nach 35 Minuten erstmals seit dem 3:3 wieder den Ausgleich erzielen konnten (14:14). Daraufhin war es jedoch wieder der VfL, der auch in dieser Situation die Konzentration behielt und prompt durch zwei schnelle Treffer durch Božović und Robin Haller zum 16:14 kam (38. Minute). Erneut folgte das Aufbäumen von TuSEM zum 17:17 nach 41 Minuten. Beide Mannschaften lieferten sich nun ein Duell auf Augenhöhe, wobei der VfL zum Anbruch der Schluss-Viertelstunde zum ersten Mal in der zweiten Hälfte einen Rückstand hinnehmen musste (19:20, 46. Minute).

Im Anschluss ging es wieder furios hin und her. Schnelle Angriffe auf beiden Seiten sorgten für einen rasanten Schluss-Spurt, bei dem die Essener zunächst immer wieder vorlegten und der VfL im Gegenzug bis zum 22:22 durch Yonatan Dayan Schritt hielt (50. Minute). Die Blau-Weißen scheiterten allerdings zunehmend häufiger an Essens Keeper Frederik Genz, der aus Oberwiehl stammt, so dass sich TuSEM mit vier Toren in Folge zur Vorentscheidung absetzen konnte (22:26, 55. Minute). Die Gummersbacher verloren in dieser Phase ihre Struktur im Spiel und ließen durch nervöse Aktionen zu viele Chancen liegen. Von dieser Schwächephase erholten sich die Gäste nicht mehr, so dass sich der VfL schlussendlich mit 24:29 geschlagen geben musste.

Durch die Niederlage fällt der VfL mit nunmehr 23:11 Punkten wieder hinter TuSEM Essen zurück auf den vierten Rang. Das letzte Spiel des Kalenderjahres bestreitet der VfL Gummersbach am 30. Dezember in der Dortmunder Westfalenfalle zum Nachholspiel des 17. Spieltags gegen den ASV Hamm. Auch die Hammer konnten ihr Heimspiel gegen Bietigheim nicht für sich entscheiden und haben vor dem direkten Duell weiterhin einen Punkt Vorsprung vor dem VfL.