Handball: VfL-Siegesserie reißt - Unentschieden

Der VfL Gummersbach hat das Jahr 2020 in der 2. Bundesliga mit einem Remis abgeschlossen. Das Mittelrhein-Derby beim TSV Dormagen endete mit 24:24. Damit hat der VfL den zehnten Sieg in Folge liegen lassen, bleibt aber zweiter.

© VfL Gummersbach/Philipp Ising

Das fast über die gesamte Spieldauer ausgeglichene Lokalderby gegen den TSV Dormagen endete mit einem leistungsgerechten 24:24 (13:12)-Unentschieden. Nach einer Serie von neun Spielen in Folge blieb die Mannschaft von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson, die ohne den angeschlagenen Janko Božović (Achillessehenprobleme) auflief, damit im zehnten Spiel hintereinander ungeschlagen. Neben der Niederlage gegen den ASV Hamm ist es das erste Spiel der Saison, in dem die Gummersbacher die Platte nicht als Sieger verlassen konnten. Gegen den Viertplatzierten, der zu Beginn den Ton angab, schaffte es der VfL trotz langanhaltender Führung über die gesamte zweite Halbzeit nicht sich in den entscheidenden Momenten abzusetzen. Erst in den Schluss-Sekunden fiel die Entscheidung in einem spannenden Lokalderby.

Schon in den ersten Spielminuten tat sich insbesondere der Gummersbacher Angriff schwer. So erzielte Tobias Schröter erst nach vier Minuten den ersten Treffer des VfL zum 1:3, ehe Lukas Blohme zum 2:3 nachlegte und Matthias Puhle mit einer Siebenmeterparade ein erstes Ausrufezeichen setzte (5. Minute). Die Gäste aus dem Oberbergischen stellten sich schließlich besser auf die aggressive Deckung des TSV ein und kamen in Minute neun durch einen erneuten Treffer von Schröter zum 4:4-Ausgleich. Als Puhle in der zwölften Minute beim Stand von 5:5 seinen zweiten Siebenmeter parierte, verfehlte allerdings auf der Gegenseite auch Blohme aus selber Position das Tor und verpasste damit die erste Gummersbacher Führung des Spiels. Bis zum 8:8 durch Eddi Vidarsson (18. Minute) trafen die beiden Teams weiter im Gleichschritt, wobei Puhle in Minute 16 auch den dritten Strafwurf der Dormagener entschärfte.

Bis zur 19. Minute dauerte es schließlich, ehe die Gäste zum ersten Mal die Führung übernahmen, als Raul Santos, der an Wadenproblemen laboriert und nur bei Strafwürfen eingesetzt wurde, zum 9:8 traf. Die Partie blieb weiterhin extrem ausgeglichen. Diesmal waren es jedoch die Gummersbacher, die Tor um Tor vorlegten, während die Hausherren stetig nachzogen. Erst Abwehrspezialist Tin Kontrec sorgte mit seinem Treffer zum 13:11 dafür, dass der VfL erstmals einen Zwei-Tore-Vorsprung herausspielte (28. Minute). Kurz vor dem Seitenwechsel bot sich den Oberbergischen gar die Möglichkeit auf drei Tore zu erhöhen, doch eine Unkonzentriertheit führte zum Ballverlust, den der TSV stattdessen für sich zum Anschlusstreffer verbuchte (13:12, 30. Minute). Mit diesem knappen Resultat ging es für die beiden Mannschaften in die Kabine.

In der zweiten Halbzeit bestätigte sich der Eindruck des Kräftegleichgewichts zwischen den beiden Mannschaften von Durchgang eins weiter, denn der TSV blieb dem VfL weiter dicht auf den Fersen. Die Führung der Gummersbacher verharrte über ein 15:13 (36. Minute) und ein 17:15 (40. Minute) bei maximal zwei Treffern. Zu viele Fahrkarten und Ungenauigkeiten in der Offensive verhinderten eine deutlichere Führung der Gäste. Doch auch die Dormagener agierten teilweise überhastet und leisteten sich zu viele technische Fehler. Einen aufmerksamen Ballgewinn netzte Malte Meinhardt in der 44. Minute per Tempogegenstoß schließlich zum 19:16 und damit zur ersten Drei-Tore-Führung des Spiels ein.

Auch die erstmals komfortablere Führung sorgte jedoch nicht für die endgültige Sicherheit im Spiel der Gäste. Mit einem Doppelschlag meldete sich stattdessen der TSV zurück und läutete damit eine spannende Schlussphase ein (19:20, 49. Minute). Im vierten Anlauf trafen die Hausherren zudem erstmals per Strafwurf (21:20, 51. Minute). Der VfL tat sich hingegen schwer den Sack endgültig zuzumachen und verlor in den Schlussminuten mehr und mehr die Nerven. Nach einem 23:21-Vorsprung aus Minute 55 lief im Angriff nichts mehr zusammen, so dass die Dormagener in der 58. Minute sogar beim 23:23 die Chance zur eigenen Führung bekamen, allerdings an Puhle scheiterten. Den Gegenangriff vollstreckte ausgerechnet der bis dahin eher unglücklich agierende Alexander Hermann 30 Sekunden vor Schluss, nachdem zuvor noch Santos aus sieben Metern an TSV-Keeper Martin Juzbasic gescheitert war. 15 Sekunden vor Schluss kassierte allerdings auch der VfL noch einen Treffer, der den 24:24-Ausgleich und damit die Punkteteilung besiegelte.

Bester VfL-Werfer war Kreisläufer Eddi Vidarsson mit sechs Toren. In der Tabelle steht der VfL mit 23:3 Punkten auf Aufstiegsplatz zwei, drei Zähler hinter dem HSV Hamburg, der zwei Spiele mehr absolviert hat.

Nach einem mit fünf Siegen und einem Unentschieden aus sechs Spielen erfolgreichen Dezember geht es für den VfL Gummersbach wie für alle anderen Bundesligisten in die Winterpause, ehe der Spielbetrieb nach der Weltmeisterschaft in Ägypten Anfang Februar wieder aufgenommen wird.

Weitere Meldungen