Handball: VfL unterliegt im Aufstiegs-Duell

Der VfL hat im möglicherweise vorentscheidenden "Aufstiegs-Endspiel" beim Tabellenzweiten TuS Nettelstedt/Lübbecke eine heftige Packung einstecken müssen. Auch in der Höhe verdient verlor der VfL in Ostwestfalen klar mit 27:35.

© VfL Gummersbach

Im Topspiel des 31. Spieltags hat der VfL Gummersbach eine herbe Niederlage einstecken müssen. In der Merkur-Arena in Lübbecke verlor das Team von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson mit 27:35 (11:17).

Nach zuletzt drei überzeugenden Auswärtsauftritten in Eisenach, Bietigheim und Dessau blieb die Reise nach Ostwestfalen bei einer durchwachsenen Leistung der Gummersbacher ohne Erfolgserlebnis. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase setzte sich der TuS gegen Ende der ersten Halbzeit deutlich ab. Auch in der zweiten Spielhälfte lief der VfL, der ohne den verletzten Raul Santos antrat, dem Rückstand hinterher und musste sich am Ende den Ostwestfalen deutlich geschlagen geben.

Das Spiel begann gleich mit einem außergewöhnlichen Aufreger. Nachdem Gummersbachs Keeper Matthias Puhle den ersten Angriff der Gastgeber parierte, wurde auf der Gegenseite Timm Schneider bei der ersten Offensivaktion des VfL überhart von TuS-Spieler Dominik Ebner ausgenockt. Der VfL-Kapitän blieb sekundenlang bewusstlos liegen. Während Schneider nach längerer Behandlungspause von seinen Kollegen gestützt das Feld verlassen musste, erhielt Ebner die Rote Karte (2. Minute). Den anschließenden Strafwurf verwandelte Janko Božović zum 1:0. Nach fünf Minuten mussten die Oberbergischen dann den zweiten verletzungsbedingten Wechsel vornehmen, als Puhle unglücklich wegknickte und vorerst durch Diogo Valério ersetzt werden musste, der jedoch wie sein Kollege zu Beginn ordentlich ins Spiel fand. Es entwickelte sich eine ausgeglichene Anfangsphase, in der auf beiden Seiten eine hohe Einsatzbereitschaft, aber auch Nervosität zu sehen war. Über ein 2:2 (5. Minute), 4:4 (9. Minute) und 6:6 (15. Minute) wechselten sich die Führungen der beiden Teams stets ab.

In einem intensiven Spiel, das von aggressiven Abwehrreihen geprägt war, entwickelten sich leichte Vorteile für die Hausherren aus Lübbecke, die die Oberbergischen in der 18. Minute erstmals mit drei und kurz darauf auch mit vier Toren in Rückstand brachten (7:11, 19. Minute). Die Oberbergischen bissen sich in dieser Phase die Zähne an der Lübbecker Defensive aus. Auch die Rückkehr von Puhle und Schneider auf die Platte nach etwa 20 Minuten änderte zunächst nichts an den Kräfteverhältnissen. Zu harmlose Abschlusssituationen brachten die Gummersbacher weiter ins Hintertreffen (8:14, 23. Minute). Nach zwischenzeitlich sieben Toren Rückstand gelang es den Oberbergischen in Person von Božović mit dem Treffer zum 11:17 in der 29. Minute immerhin zur Halbzeitpause den Abstand auf sechs Tore zu verkürzen.

Auch der zweite Durchgang startete mit einem Tor der Gummersbacher, für die diesmal Schneider traf (12:17, 32. Minute). Den Gästen fehlten in der Offensive gegen TuS-Keeper und ehemaligen Gummersbacher Aljoša Rezar und seine gut aufgestellten Vorderleute jedoch weiter die geeigneten Mittel, um eine Aufholjagd zu starten. Stattdessen pendelte sich ein Rückstand von stets sechs bis acht Toren ein, denen der VfL permanent und ohne zündende Idee hinterherlief. Auch von der Torhüterposition gab es keine Impulse. Kämpferisch bemühten sich die Gummersbacher um jeden Ball, doch es gelang weiterhin nur wenig. Lukas Blohme traf in der 46. Minute zum zwischenzeitlichen 26:19, nachdem Malte Meinhardt zuvor am kaum überwindbaren Rezar gescheitert war.

In der Schlussphase ging das Spiel aus Sicht der Gummersbacher weiter in keine gute Richtung. Gegen selbstbewusst agierende Ostwestfalen blieben die Oberbergischen weiter blass. In der 53. Minute wurde das Ergebnis dann noch bitterer und der VfL ging erstmals zweistellig in Rückstand (21:31). Bis zum Ende der Partie verschenkten die Gummersbacher reihenweise Pässe und Würfe und resignierten zunehmend. Einzig in den letzten Minuten büßten die Lübbecker ihren Vorsprung noch etwas ein. Für das letzte Tor der Gäste sorgte Blohme mit dem 27:35, ehe die Partie bei diesem Spielstand abgepfiffen wurde.

In der Tabelle ist der VfL fünf Spieltage vor Schluss dritter mit 47:15 Punkten und drei Zählern Rückstand auf Lübbecke auf Rang zwei. Damit hat Gummersbach den Aufstieg nicht mehr selbst in der Hand. Nach vier Auswärtspartien in Folge findet das nächste Spiel des VfL Gummersbach wieder im heimischen Oberberg statt. Am Freitag, den 4. Juni, gastiert der Lokalrivale TSV Dormagen in der Schwalbe-Arena. Die Partie wird um 19 Uhr angepfiffen.

Torschützen: Blohme 9, Bozovic 8, Herzig 2, Stüber 2, Schneider 2, Köster 2, Hermann 2

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