Heike Magnitz - Reporterin ohne Außentermine

Was ich am Reporterleben liebe: raus kommen, Menschen in ihrer Umgebung kennen lernen und auf meinen Touren durchs Bergische neue Themen entdecken. Im Moment geht das so nicht mehr. Corona hat uns alle ausgebremst. Der digitalen Technik sei Dank kann ich aber weiterhin Reporterin sein. Sogar von zu Hause aus. Meinen ersten Home-Office-Interview-Termin hatte ich mit Drillingen im Teenager-Alter aus Radevormwald. Die Drillinge mit ihrer Mutter im Wohnzimmer, das Festnetztelefon auf Lautsprecher, das Smartphone mit Diktiergerät als Mikro in der Hand. Hat wunderbar funktioniert. Auch die Kommunikation in der Redaktion funktioniert, ohne das wir uns begegnen: Morgens treffen wir uns virtuell zur Telefonkonferenz und alle Kollegen materialisieren sich vor meinem inneren Auge, sobald ich ihre Stimmen höre. Dann macht jeder seinen Job, telefoniert Ansprechpartner ab, zeichnet Interviews auf, schreibt Texte. Das ist jetzt schon Routine. Obwohl ich meinen Gesprächspartnern jetzt nicht mehr gegenübersitzen, sie auch nicht mehr anlächeln kann – sie sprechen immer noch mit mir, erzählen mir ihre Geschichten. Zum Glück! Denn nur so geht Radio in Zeiten des Corona-Virus! Und Geschichten, die jetzt erzählt werden sollten, gibt es mehr als genug: über Nachbarschaftshilfe, über die Helden aus den ersten Reihen, wie zum Beispiel die Hausärzte und das Krankenpflegepersonal. Über kreative Köpfe, die sich Schönes ausdenken, um uns trotz Corona aufzumuntern. Und dann die vielen Informationen über die sich ständig ändernde Lage. Die können jetzt am schnellsten übers Radio kommuniziert werden. Auch ohne dass wir uns persönlich begegnen. Aber irgendwann, Ihr Interviewpartner da draußen im Bergischen, kommen wir doch wieder zu Euch. Ich freue mich schon darauf!