Höhrath will zu uns

Höhrath an der Sengbachtalsperre gehört zu Solingen. Noch. Eine Bürgerinitiative will den Wechsel zu Wermelskirchen schaffen.

Weniger als 200 Einwohner hat das kleine, idyllische Dorf an der Sengbachtalsperre. Bis 1975 hat es zu Wermelskirchen gehört. Das war im doppelten Wortsinn naheliegend. Zehn Minuten ist die City von Höhrath entfernt.

Bei der Gebietsreform kam Höhrath zu Solingen. Seither müssen die Bewohner für jeden Behördengang die 30minütige Fahrt in Kauf nehmen.

Problematischer ist es für junge Eltern: Weil die Schulen in Wermelskirchen voll sind, lehnen sie Kinder "aus Solingen" ab. Statt in die Schule "in Sichtweite" müssen die Kinder den weiten Weg nach Solingen antreten.

Eine Bürgerinitiative will deshalb jetzt einen zweiten Versuch unternehmen, Solingen zu verlassen. Schon in den 80ern hat es einen solchen Versuch gegeben, der gescheitert ist, weil der Rat in Solingen ihn abgelehnt hat.

"Wir hoffen jetzt auf eine neue Politikergeneration", sagt Burkhard Stock von der Bürgerinitiative.

Rainer Bleek, Wermelskirchens Bürgermeister, würde die alten, neuen Bürger mit offenen Armen empfangen. Klar ist aber auch: Bis dahin vergehen Jahre. Zunächst einmal müssen sich alle Höhrather einig werden. Dann müssen die Räte in Solingen und Wermelskirchen zustimmen. Es müssen Gebietsänderungsverträge ausgehandelt werden.

Der Rheinisch Bergische Kreis ist ebenso gefragt wie die jeweiligen Bezirksregierungen Düsseldorf und Köln. Schließlich muss das Kommunalministerium NRW entscheiden.

Sollte Höhrath also einmal wieder ein Teil von Wermelskirchen sein, werden wohl erst spätere Generationen davon profitieren.


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