Katja macht ein unfreiwilliges Treppenlauf-Sonderprogramm

 Katja weiß ihren Kühlschrank erst zu schätzen, seit er kaputt ist und sie für jeden Tropfen Milch für den Kaffee die Treppen runterlaufen muss, um Milch aus dem Kühlschrank ihrer Mutter zu holen.

Nun kommt sie sich schon bald vor wie Rocky Balboa.





 „Klimawandel – Der Kasus Kühlschrank“

Wenn meine Oma damals gewusst hätte, wie recht sie gehabt hat, wenn sie gesagt hat: „Ihr wisst so viele Sachen gar nicht zu schätzen.“ Ist tatsächlich so. Aktuelles Beispiel bei mir: Mein Kühlschrank. Weiß ich erst zu schätzen, seit er seit mehr als einer Woche kaputt ist. Sonst ist das ganz selbstverständlich: Einkäufe hoch schleppen, Kühlschranktür auf, Einkäufe reinstellen und fertig. Meine ersten kühlschranklosen Tage waren dagegen eine Vollkatastrophe.

Tag 1: Laut fluchend den Kühlschrank ausgeräumt und irgendwie versucht, alles in den Einbaukühlschrank meiner Mutter zu quetschen. Geht nur, weil wir in einem Mehrgenerationenhaus leben.

Tag 2: Laut fluchend für jeden Milchkaffee erst aus meiner Wohnung raus und die Treppe runtergepoltert. Die Wohnung meiner Mutter aufgeschlossen, Milch aus ihrem Kühlschrank geholt und wieder hoch. Das Ganze dann natürlich auch wieder zurück. Randnotiz: ich trinke viel Kaffee.

Tag 3: Vergessen, dass der Kühlschrank kaputt ist, die Milch nach dem Kaffeemachen trotzdem reingestellt. Beim Kaffee danach dann die Quittung: Milch sauer, Kaffee für den Abfluss.

Ja, es ist Jammern auf hohem Niveau. Aber ganz ehrlich: Hätte das nicht passieren können als wir gefühlt noch minus 30 Grad hatten? Dann hätte ich noch Alternativen zu meinem unfreiwilligen Treppenlauf-Sportprogramm à la Rocky Balboa gehabt. Naja muss ich durch jetzt. Immerhin kommt in gut drei Wochen mein neuer Kühlschrank. Dauert länger, weil es – wie sollte es auch anders sein – ein Sondermaß ist. Bis dahin kann ich nur sagen: Liebe Oma, du weißt gar nicht wie recht du hattest…