Kaum noch Fichtenwald: So helft ihr Vögeln durch Nistkästen

Überall riesige kahle Flächen, wo früher Wald war. Auch für die Vogelwelt ist das dramatisch. Ihnen fehlen Futterquellen - und Nistplätze.

Die Tannenmeise (Foto) zum Beispiel nistet in Astlöchern, Baumhöhlen, Felsspalten und sogar in Erdlöchern. Ihr Nest besteht aus Moos, Halmen, Blättern, Tierhaar oder Pflanzenwolle. Durch Abholzung und immer weniger natürliche Gärten wird es für die Tiere immer schwieriger, geeignete Brutplätze zu finden. Die winzigen Meisen nehmen mittlerweile aber einen Nistkasten an, den wir ihnen bieten.

Wollen wir speziell den kleinen Meisen helfen, sollte das Einflugloch des Nistkastens entsprechend klein (28 Millimeter) sein, damit er nicht von größeren Meisen wie der Kohlmeise oder anderen Höhlenbrütern belegt wird.

Wie baue ich einen Nistkasten?

28mm Durchmesser am Eingang für die kleinen Piepmätze und 32mm für die größeren. So viel steht fest. Bauanleitungen gibt es zum Beispiel beim NaBu. Dort kann man auch fertige Nistkästen kaufen, wenn man handwerklich nicht begabt ist. Kauft ihr sie woanders, macht euch vorher auf den Seiten der Vogelschützer schlau, worauf zu achten ist. Viele hübsch aussehende Nistkästen und zwar hübsch, aber komplett untauglich.

Wo aufhängen?

Die Nistkästen helfen sowohl im Garten als auch im Wald. Wichtig ist: Hängt sie nicht in die Sonne und nicht so, dass es reinregnen kann. Ihr würdet ja auch nicht getoastet oder nass werden wollen! Idealerweise hängt der Nistkasten in Augenhöhe, sodass man ihn später leicht ohne Leiter reinigen kann. Das geht nicht, wenn ihr Katzen im Garten habt, dann muss der Kasten höher. Dasselbe gilt im Wald an Stellen, wo ihr befürchten müsst, dass Kinder oder bösartige Erwachsene sich am Nistkasten zu schaffen machen könnten.

Vielen Vögeln ist leider nicht zu helfen

Auch das gehört zur Wahrheit dazu: Viele Vögel, die in unseren Fichtenwäldern leben, stehen vor einem unlösbaren Problem. Sie finden weniger Nahrung und kaum noch Nistplätze. Weil sie keine Höhlen- sondern Freibrüter sind, können wir ihnen auch nicht mit Nistkästen helfen. Das Wintergoldhähnchen, ein super niedlicher Mini-Vogel, ist betroffen. Erstmals wurden diese Vögel im Winter letzten Jahres in Gärten gesichtet, wo sie sonst nie zur Fütterung kommen. In ihrer Not ändern sie ihr Verhalten - ob sie das Fichtenwaldsterben überleben, wird sich zeigen.

© Radio Berg

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