Knastbienen in Leichlingen

Auf der Obstbaumplantage Conrads in Leichlingen summt es laut. Dort helfen Bienen die rund 20.000 Obstbäume zu bestäuben. Das gestreifte Erscheinungsbild der kleinen Insekten steht ihnen dabei ganz gut, denn ihre eigentliche Heimat ist die Justiz Vollzugsanstalt in Remscheid.

© Radio Berg

Die JVA Remscheid wollte ihren Teil zur Rettung der Bienen beitragen und hat vor drei Jahren eine eigene Imkerei aufgebaut. Weil es im Knast aber keine großen Blumenwiesen gibt, hat die JVA einen blütenreichen Standort für ihre Bienenvölker gesucht - und auf der Obstbaumplantage Conrads in Leichlingen gefunden.

Dort sind sie gern gesehene Helfer, denn das Insektensterben macht sich bei 20.000 Obstbäumen mit jeweils 1.000 Blüten, die bestäubt werden müssen, deutlich bemerkbar. Da kommen die zusätzlichen Bienen gerade recht.

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Gepflegt werden die Tierchen von Imker Sebastian Laubach und den Inhaftierten im offenen Vollzug. Zusammen sorgen sie sich um die Bienenvölker, ernten, schleudern und verpacken den Honig. Diesen kauft Plantagenbesitzer Thomas Conrads auf und verkauft ihn in seinem Hofladen dann weiter. Ein Geschäft, von dem alle profitieren.

"Das macht mir Spaß und ich könnte mir auch vorstellen, wenn ich nicht mehr in der JVA bin, so was weiter zu machen."

Die Arbeit mit den Bienen bringt auch den Häftlingen viel. Sie müssen ruhig und vorsichtig die Bienenvölker handhaben, auch wenn sie unter Stress stehen. Denn Respekt vor den Tieren haben sie auf jeden Fall, da wird die Imkerstunde schnell zu einer kleinen Mutprobe.

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