Kreise und Landesregierung reagieren auf Ärger über Mund-Nase-Masken für Kitas

Mit dem Mundschutz zum selber basteln haben weder die Bergischen Kreise noch die Landesregierung die Kitas in Verlegenheit bringen wollen. So steht es in den aktuellen Stellungnahmen. Das Land NRW hat mehrere Millionen Bausätze für Mundschutze zur Öffnung der Kitas bereitgestellt, die Kreise haben sie über die Jugendämter verteilt. 

Coronavirus Schutzmaske

Erzieherinnen und Erzieher waren auch im Bergischen über die Bausätze verärgert: ihnen fehle corona-bedingt Zeit und Personal für diese Zusatzarbeit, sagten die Mitarbeiter verschiedener Kitas gegenüber Radio Berg. Außerdem fühlen sie sich durch dieses Bastelangebot auf das Image der Basteltanten zurückgestuft. Die Landesregierung betont in ihrer Stellungnahme, dass sie die Bausätze für Masken nicht aus mangelnder Wertschätzung anbietet, sondern weil zu dem Zeitpunkt, als sie gekauft wurden, nichts anderes zu haben war. Die Bausätze werden auch nicht ausschließlich an Kitas verteilt, sondern auch an andere Einrichtungen. 3000 Stück gehen zum Beispiel an ein Altenheim in Waldbröl.

Die Grünen in Lindlar hatten zuvor die Lieferungen des Landes NRW als eine Unverschämtheit kritisiert. Dass nur Maskenbausätze zur Verfügung gestellt würden, zeuge von wenig Respekt gegenüber den Erzieherinnen und Erziehern.

Das Land hatte den Kitas eigenen Abgaben zufolge außer rund zwei Millionen «gebrauchsfertiger» FFP2-Masken auch drei Millionen OP-Masken zum Montieren über die Jugendämter ausgeliefert. Bei den OP-Masken müssten die Gummibänder noch mit dem Schutzstoff verbunden werden. Die Grünen in Lindlar sagten, dass ihnen kein anderer Arbeitgeber bekannt sei, der seinen Mitarbeitern unfertige Schutzausrüstung zur Verfügung stelle. Nächste Woche soll im NRW-Familienausschuss über das Thema gesprochen werden.

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