Kunstturnen: Gladbach gewinnt Distanz-Battle

Das Landesleistungszentrum Bergisch Gladbach hat den vom DTB angesetzten Distanz-Battle mit den besten Deutschen Kunstturnerinnen vor den Stützpunkten aus Stuttgart und Chemnitz klar gewonnen.

© DTB

Wären die Olympischen Spiele in Tokio nicht Corona-bedingt ins nächste Jahr verschoben worden, hätte der Deutsche Turner-Bund (DTB) jetzt seine Teams für das Großereignis nominiert. Stattdessen stellte sich das Turn-Team der Frauen der Gladbacher Bundestrainerin Ulla Koch einem eigens kreierten Battle, um seinen Fans etwas zu bieten.

Die Turnerinnen hatten an den drei verschiedenen Stützpunkten insgesamt sieben Aufgaben zu lösen. Dabei gab es pro Disziplin für die Besten jeweils fünf, für die Zweitbesten drei und für die Drittbesten einen Punkt.

Die WM-Siebte Sarah Voss brachte ihre Riege in Bergisch Gladbach gleich in Führung, als ihr die Kombination aus Schaposchnikowa und Pak-Salto am Stufenbarren fünfmal hintereinander gelang. Doch die frühere Weltmeisterin Pauline Schäfer sorgte mit 18 freien Rädern innerhalb einer Minute am Schwebebalken dafür, dass Chemnitz kurz darauf gleichzog. Stuttgart hielt sich mit viermal Schapo-Pak von der routinierten Kim Bui und 13 freien Rädern der deutschen Rekordmeisterin Elisabeth Seitz jeweils in der Mitte, so dass alle drei Mannschaften nach zwei Runden sechs Punkte aufwiesen.

Von fünf Versuchen, einen Doppelsalto rückwärts vom Trampolin aus in den sicheren Stand zu bringen, gelangen Aiyu Zhu für Bergisch Gladbach und Jasmin Haase für Chemnitz jeweils vier. Bei einem Sprint samt Sprung über einen kleinen Kasten mit anschließendem Salto vorwärts, ebenfalls fünfmal hintereinander verlangt, war WM-Teilnehmerin Emelie Petz in 17,02 Sekunden am schnellsten, so dass Stuttgart zusammen mit Bergisch Gladbach, wo Michelle Kunz nur wenig langsamer war, die Nase im Zwischenstand vorne hatte.

Beim Handstandstehen auf dem Schwebebalken hielt das Quartett aus Bergisch Gladbach, dem auch noch Lara Hinsberger angehörte, mit insgesamt 85 Sekunden am längsten durch. Dafür beeindruckte Kim Bui bei den Burpees, einer Verbindung von Sprüngen über ein Seil und in den Liegestütz, und erreichte so zusammen mit Carina Kröll mit 55 Versuchen hier das stärkste Ergebnis.

Europameisterschafts-Finalistin Lisa Zimmermann und die Olympia-Dritte Sophie Scheder überzeugten zwar in Chemnitz beim Balanceakt mit einem Block Magnesia auf dem Fuß, den Gewichtheber Max Lang vorgeschlagen hatte, mit Synchronität. Doch das reichte nach dem vorherigen Rückstand nicht, um die Distanz zu Bergisch Gladbach noch aufzuholen. So gab es schließlich zwei Zweite und einen Sieger.

DTB-Sportdirektor Wolfgang Willam bilanzierte „einen tollen Wettbewerb“. Gleichzeitig kündigte er an, dass man derzeit dabei sei, im November Deutsche Meisterschaften zu organisieren. Diese würden als Qualifikation für die Europameisterschaften einen Monat später in Baku/Aserbaidschan dienen.

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