"Meckern" als neuer Volkssport?

Das Wetter, die Arbeit, die Familie, Politik. Es gibt fast nichts, worüber man nicht meckern kann. Wir Deutschen sind da ganz vorne mit dabei: Wir meckern viel und haben unser "Gemecker" schon fast zu einem neuen Volkssport erhoben. Aber warum meckern wir so viel?

Im Vergleich zu vielen anderen Ländern weltweit geht es uns in Deutschland sehr gut und genau das ist auch der Grund für unser dauerndes Gemecker, sagt Motivationscoach Ulf Mielke aus Remscheid: immer dann wenn es eine große finanzielle und staatliche Sicherheit gibt, sind Unzufriedenheit und Neid im Verhältnis größer. Wir meckern also tatsächlich auf dem sprichwörtlichen hohen Niveau. Der Experte begründet das auch damit, dass wir wahrgenommen werden wollen. Bildlich könnte man sagen: Eine laut meckernde Ziege bekommt eher etwas zu Fressen, als eine Leise.

Was tun gegen die Unzufriedenheit?

Aber was können wir gegen das ständige Gemecker und die gewisse Grundunzufriedenheit tun? Sie geht unseren Mitmenschen auf die Nerven und macht uns selbst auch alles andere als glücklich. Hier hat der Experte Tipps, wie wir aus der Jammerfalle ausbrechen können. Zum einen hilft es, dankbarer für das zu sein, was wir haben - dazu gehört auch, stolz auf das zu sein, was wir geschafft haben und nicht drauf zu gucken, was wir noch nicht geschafft haben. Außerdem wichtig: das ewige mit anderen Vergleichen einfach mal sein lassen.

Wenn das alles nicht hilft, muss man dann schon tiefer graben, sagt der Experte: Wir müssen uns darüber klar werden, was genau uns so unzufrieden macht und dann selbst dafür sorgen, dass sich das ändert. Wichtig dabei: kleine Schritte machen und eins nach dem anderen angehen. Das dauert zwar länger, ist dafür aber auch wesentlich nachhaltiger.