Schulbusse noch immer proppenvoll

In Corona-Zeiten könnte das Bild kaum unpassender sein: Schüler stehen dicht gedrängt im Schulbus. Zwar offiziell mit Maske, aber von Mindestabstand keine Spur. Viele Eltern machen sich jetzt Sorgen. Eine langfristige Besserung ist aktuell noch nicht in Sicht.

Schulbusse Corona
© Radio Berg

Agnes, Esther, Mila und Ramina aus Kürten-Bechen gehen in Wipperfürth in die sechste Klasse auf dem St.-Angela-Gymnasium. In der Schule selbst gibt es strenge Hygienemaßnahmen. Es herrscht weiter Maskenpflicht, es gibt eine Einbahnregelung und sogar der Lateinkurs wurde erstmal verschoben, damit sich die Klassen nicht mischen.

"Das Ganze endet dann beim Verlassen der Schultür. Und es drängelt sich alles schon an St. Angela bei den Zubringerbussen zum Busbahnhof, weil nicht sichergestellt ist, dass man überhaupt in diesen Bus reinkommt. Da kenne ich Fälle, da sind Kinder einfach gar nicht mitgenommen worden, weil die Busse voll waren",

sagt Mutter Dorthe aus Kürten-Bechen. Ein generelles Problem - zu Corona-Zeiten noch problematischer. Auch im Bus von Wipperfürth nach Bechen ist es dann rappelvoll, erzählen die Kinder. Die Eltern, so wie Dorthe, machen sich Sorgen. "Ich fänd es ganz ganz gravierend, wenn wir aufgrund einer solchen Situation, ohne Nachverfolgbarkeit aus dem Regelbetrieb der Schule rausgehen müssten und zurück ins Homeschooling verfallen müssten. Ich glaube alle Beteiligten sind froh, dass wir das hinter uns haben", sagt Dorthe.

Das Land NRW hat schon 1000 zusätzliche Busse landesweit klar gemacht. Klingt viel, ist es aber nicht, sagt Corinna Güllner, Geschäftsführerin der OVAG. Aufs Oberbergische entfallen davon lediglich fünfzehn Busse. Die sind jetzt inzwischen auch alle im Einsatz, es reicht aber trotzdem nicht aus, um das Problem zu lösen. Die einzige Möglichkeit: Ein gestaffelter Schulbeginn. So könnten die Busfahrten entzerrt werden, so Güllner. Da laufen aktuell Planungen und Gespräche. Für dieses Jahr rechnet Güllner nicht mehr mit einer Lösung. Für die Schüler und Eltern frustrierend. Dorthe hätte sich viel früher Gespräche zwischen Schule, Politik und Busunternehmen gewünscht: "Jetzt in den Schulbetrieb zu gehen, die Kinder in die Busse zu stecken und zu gucken wie's läuft - das ist einfach inakzeptabel!".

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