Sebastian Poullie war 9 Tage im Krankenhaus

Sebastian ist "gut zu schallen", hier könnt ihr seine ganze Krankenhaus-Geschichte lesen!

© Radio Berg

Ich hab meine Diagnose auswendig gelernt. Weil mich meine Freunde natürlich fragen: "Und was hattest Du jetzt genau, dass Du neun Tage im Krankenhaus gelegen hast?" Ich sage dann: "Es war selbstverständlich eine reaktive Arthritis aufgrund einer prolongierten Tonsillitis am ehesten bakterieller Genese." Ich finde ja leicht beunruhigend, wenn in einer Diagnose die Worte "am ehesten" vorkommen. Aber was willste machen? Hauptsache, ich darf inzwischen wieder in den eigenen vier Wänden schlafen. - Wobei, ich hatte das größte Glück! Ich hatte neun Tage lang ein Einzelzimmer! Ohne Aufpreis! Als KASSENPATIENT! Das ist ja fast Satire! Lag daran, dass ich vor meiner Einlieferung brav zur Corona-Aufnahme gedackelt bin. Denn da stand: "Bei Fieber bitte zur Corona-Verdachtsstelle" - und ich hatte an jenem Tag 39,8 Grad auf dem Thermometer. Und wie ich so mit einem charmanten Quasimodo-Vibe mit meinen geschwollenen Fuß- und Kniegelenken in Richtung Krankenschwester schlurfte, sah ich wohl so todesnah aus, dass man mich mitleidig und vorsichtshalber auf Corona testete. Danach kam ich dann standesgemäß erstmal in ein Isolierzimmer – und weil meine Station nicht voll belegt war, war es selbst nach dem negativen Testergebnis nicht mehr nötig, mich umzuverlegen. - Was ich in der Krankenhauszeit gelernt habe: 1. Verschleppte Mandelentzündungen können tatsächlich zu Gelenkschwellungen führen (das ist die knappe Übersetzung meiner Diagnose). 2. Die meisten Pflegerinnen und Pfleger sind ganz fantastisch nett, wenn man auch nett zu ihnen ist. 3. Ich bin "gut zu schallen". Sagte eine Ärztin zu mir, als sie einen Ultraschall bei mir vornahm. Ich bin gut zu schallen. Hätte ich ein Tinderprofil, das wäre meine Überschrift.