So lebt die Senioren-WG in Nümbrecht

Sie wollten alle nicht in ein Pflegeheim. Nun leben sie in einer betreuten WG in Nümbrecht: Fünf Menschen um die 80 erzählen.

© Brigitte Mackscheidt

Renate ist mit 79 Jahren die Jüngste. Dann sind da noch Erika, 88, Gertraude, 83, Irene, 86 und Günther, 85. Sie kommen teils aus dem Bergischen, teils haben sie den Weg aus Mönchengladbach oder Bochum ins Bergische gefunden. Gertraude betont sogar, dass sie Berlinerin ist - obwohl sie seit 1967 im Bergischen lebt. Eine bunte Mischung. Plus der Mops Käpt`n Jack. Haustiere sind völlig ok.

Im Gespräch mit Radio Berg sagen die WG-Mitglieder vor allem eines: Dass sie niemals in ein normales Pflegeheim wollten. Gertraude hat da gearbeitet, "ich weiß, wie es da zugeht", sagt sie. Und auch Günther hatte beruflich viel mit Pflegeheimen zu tun. "Wie es da oft gerochen hat, ich wollte das nicht."

© Brigitte Mackscheidt
© Brigitte Mackscheidt

Den üblichen Streit in WGs gibt es in Nümbrecht nicht: Wer muss putzen, einkaufen, kochen. Denn das erledigt das Betreiber-Paar Elke und Guido Stahl. Elke ist gelernte Krankenschwester und hat auch in mehreren Altenheimen Erfahrungen gesammelt. Über einige Jahre hat sie im eigenen Haus Seniorenplätze in der Kurzzeit- und Verhinderungspflege angeboten und in den späteren Jahren in unterschiedlichen Pflegediensten in der ambulanten Pflege gearbeitet.

Guido ist der Hausmeister im Haus.

Als Günther noch der erste und einzige Bewohner war, hat Guido solange, bis weitere Bewohnerinnen kamen, mit Günther im Haus gelebt, damit der nicht alleine ist. Seither verbindet sie eine Männerfreundschaft.

Weitere Mitbewohner*innen gesucht

Aktuell bauen Elke und Guido Stahl an einem Anbau, den ein Paar oder Freund*innen beziehen sollen. Im Spätsommer soll er fertig sein. Wer interessiert ist, findet hier alle Informationen zu der Nümbrechter Senioren-WG.

Was geboten wird

Die WG besteht aus eigenen Zimmern in einem Haus und einem Anbau. Die Etagen sind mit Fahrstuhl ausgerüstet. Es gibt gemeinsame Aufenthaltsräume und gemeinsame Mahlzeiten. "Reichlich", wie Günther sagt.

Im Keller gibt es einen Wellnessraum mit Massageliege und Fußpflegesessel. Es gibt einen großen Wintergarten zum Spielen oder Rudelgucken. Draußen plätschert ein Brunnen. Ein kleiner Garten lädt ein, Runden zu drehen oder auf einer Bank im Schatten zu sitzen.

© Radio Berg

Weitere Meldungen