Telenotarzt: Per Livestream bei Einsätzen dabei

Seit einigen Jahren bekommen Rettungssanitäter Unterstützung von sogenannten Telenotärzten. Bald wohl in ganz NRW. Die Telenotärzte sind meist viele Kilometer vom Einsatz entfernt.

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Über 16.000 Einsätze haben Telenotärzte in NRW schon begleitet. Sie sitzen in der Zentrale in Aachen und damit meist viele Kilometer entfernt vom eigentlichen Einsatzort.

Was macht ein Telenotarzt?

Ziel ist es, nichtärztliche Rettungsdienste oder Notärzte vor Ort in Echtzeit per Kommunikationssystem zu unterstützen und dabei von den Personen gleichzeitig in den laufenden Versorgungsprozess eingebunden zu werden. Das geschieht über mehrere Wege: Zum einen durch Fotos, oder einen Livestream aus dem Einsatzwagen. Vitaldaten, also entsprechende Körperwerte, der zu behandelnden Patienten, werden dem Telenotarzt ebenfalls vom Rettungsdienst übertragen.

Die Telenotärzte sollen den fahrenden Notarzt nicht ersetzen sondern nur ergänzen. Oft ist der Rettungswagen schneller vor Ort als der Notarzt. Dann können die Rettungssanitäter schon loslegen. Falls keine Lebensgefahr besteht, kann der Telenotarzt den Notarzt auf dem Weg ins Krankenhaus ersetzen, so ist trotzdem eine Begleitung gewährleistet. Häufig wird er auch bei Krankentransporten eingesetzt.

Wie erfahren Patienten vom Telenotarzt-Einsatz?

Ein Patient und eventuell auch Personen aus dem Umfeld des Patienten werden vorher aufgeklärt und anschließend um Einwilligung gebeten. Das muss demnach auch dokumentiert werden. Legt der Patient Widerspruch ein, wird der Telenotarzt nicht eingebunden und der Rettungsdienst setzt den Einsatz ohne ihn fort.

Gesundheitsminister: Telenotarzt bald flächendeckend in NRW

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) stellte am Tag des Notrufs (11. Februar) klar, dass das Telenotarzt-System in den kommenden Jahren flächendeckend ausgebaut werden soll. Als nächstes soll die Region Ostwestfalen-Lippe ans Netzwerk gehen. Auch Düsseldorf hat erste Schritte eingeleitet. Nach und nach sollen dann weitere Standorte folgen, sodass in jedem Regierungsbezirk mindestens ein Telenotarzt-Standort vorhanden sein soll.

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