"Was zieh ich an?!?" - Die Hitze und ihre Folgen

Ab einem bestimmten Punkt stellt sich im Sommer die Frage: "Was soll ich bloß anziehen?" Die falsche Entscheidung kann schnell zu peinlichen Situationen führen, weiß Redakteurin Katja Effey.

Ich mag den Sommer: Es ist schön warm und alle sind viel besser gelaunt. Für mich hat er aber auch einen Haken: Ich muss mich mit einer grundsätzlichen Frage beschäftigen, die sonst überhaupt kein Thema bei mir ist: Was ziehe ich an?

Nein, das hat jetzt nix mit den typischen Frauenproblemen wie Winkfleisch an den Oberarmen, Cellulite oder den imaginären Kilos zu viel zu tun. Nee. Dabei geht’s eher um: Was ist für die Arbeit okay? Zugegeben, bei uns in den Lokalnachrichten kommt es selten bis nie vor, dass wir in unserer Schicht raus müssen, aber es könnte ja jederzeit jemand vorbei kommen, bei dem kurze Shorts oder zu viel Ausschnitt nicht so gut ankommen. Jemand vom Vorstand zum Beispiel, oder ein Landrat, oder….naja, jemand Offizielles halt. Also entscheide ich immer nach dem Motto: Nicht zu viel Haut aber so luftig wie möglich. Eigentlich.

Knappe Shorts bei 30 Grad

Bis auf diesen einen Tag im letzten Sommer: Da ist es bei deutlich über 30 Grad doch die knappe Shorts geworden. Mit freiem Blick auf mein in knielangen Hosen gut verstecktes Oberschenkel-Tattoo. Da sitz ich also nichtsahnend an meinem Schreibtisch in der Nachrichtenredaktion und dann der Super-Gau: Einer der Chefs steht in der Redaktion. Und jetzt? Aufstehen und Handschütteln?

"Die Tätowierte in Hotpants"

Mit Blick auf Shorts und Tattoo eher nicht. Also nett grüßen und hoffen, dass der gute Mann nicht um den Tisch kommt. Ist er nicht – Gott sei Dank! Natürlich ist das kein weltbewegendes Problem, aber eins, das mich im Sommer täglich ein paar Minuten kostet. Denn wer weiß schon, wer sich diesmal unangekündigt in die Redaktion verirrt. Und je nachdem wer es ist, möchte ich lieber nicht als die „Tätowierte in Hotpants“ in Erinnerung bleiben.