Werden die Wälder zur Gefahr?

Immer wieder Dürresommer in Deutschland: Was heißt das für Spaziergänger, Gartenbesitzer und Waldanwohner?

Waldsterben
© Brigitte Mackscheidt

Wald-Anwohner Dierk sorgt sich

Dierk aus Bergisch Gladbach ist Anwohner eines Waldes in Herkenrath, der aus toten Fichten besteht und deshalb, wie Dierk sagt, eigentlich kein Wald mehr ist, sondern "eine Ansammlung von Streichhölzern". Dierk macht sich Sorgen, der Wald könnte im Sommer in Brand geraten. "Für das Haus würde ich fürchten, dass da jede Hilfe zu spät kommt, bis die Feuerwehr da ist", sagt er. Nach einigen datenschutzrechtlichen Kapriolen konnte er den privaten Waldbesitzer ausfindig machen. Wenn der sich nun (weiterhin) nicht kümmert, sind die Möglichkeiten erschöpft. Hermann Fröhlingsdorf vom Regionalforstamt Bergisches Land sagt, die Behörde könne ihrerseits bei Wäldern in Privatbesitz nur dann eingreifen, wenn "Gefahr im Verzug ist".

"Das ist nicht, wenn der Borkenkäfer durch war und die Bäume stehen da trocken rum. Es ist im Grunde die Situation, wo der Schaulustige sein Handy zückt und sagt, jetzt fällt der Baum um, und das filme ich mal gerade."

Spaziergänger

"Es ist noch nie gefahrlos gewesen, im Wald spazierenzugehen", sagt Fröhlingsdorf. "Da können Sie stolpern und aus den Bäumen können immer Teile herunterfallen." Er würde nicht sagen, dass es angesichts des Baumsterbens gefährlicher geworden ist, sich im Wald aufzuhalten. Meiden sollte man aber diejenigen Waldgebiete, in denen gerade gerodet und geräumt wird, oder die akut von Umsturz betroffen sind.

Gartenbesitzer

Und was bedeutet die Dürre für Gartenbesitzer? Vor allem der in Deutschland sehr beliebte Rasen wird in der Pflege aufwendiger - und unkomlizierter zugleich, je nach Sichtweise.

Tatsächlich müssen wir in diesen neuen Hitzesommern lernen, anders zu mähen. Am besten nämlich weniger. Seltener bis gar nicht. Ab 30 Grad wächst das Gras sowieso nicht mehr. Und vorher sollten wir dafür sorgen, dass das Gras mit der Hitze umgehen kann, und das kann es nur, wenn es nicht so kurz ist. Denn dann trocknet der Boden ungeschützt aus und die Schnittkanten am Gras verbruzzeln in der Sonne. Deshalb sollte man auch bei starker Sonne abends mähen: Damit sich die Schnittkanten im Dunkeln erholen können.

Und wenn mähen, dann bei extremer Hitze nicht kürzer als 5-6 cm!

Aufwendiger wird die Pflege natürlich, weil wir mehr gießen und auch düngen müssen. Gießen auch am besten abends, um das Gras nicht anfällig für bratende Sonne zu machen.

© Radio Berg
© Radio Berg
© Radio Berg
© Radio Berg
© Radio Berg

Weitere Meldungen