Andere Tipps gegen Zecken

Die Socken über die Hose ziehen und sich absuchen - das sind die Tipps, die man gemeinhin gegen Zecken liest. Deren Saison hat wieder begonnen. Was ihr sonst noch gegen Zecken tun könnt, lest ihr hier.

Das haben wir alle schon zig mal gehört: Zum Schutz vor Zecken keine nackte Haut zeigen, die Hose in die Socken, sich komplett bedecken. Und dann? Was, wenn man zuhause ist? Was tun mit den Klamotten?

Zeckenforscher Prof. Dr. Jochen Süss sagt: Waschen ab 60 Grad hilft, oder in den Trockner mit den Klamotten. Problem ist nur: Nur die wenigsten Textilien vertragen eine solche Behandlung.

Also entweder Kleidung anziehen, die heiße Wäschen und den Trockner haben kann, oder helle Kleidung anziehen, weil man sie gut nach Zecken absuchen kann. Denn Experten sagen auch: Ausschütteln alleine hilft nicht.

Das sieht Christoph Rullmann, Bundesgeschäftsführer der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald anders. "Klamotten ausschütteln und einen Tag aufhängen, am besten draußen, dann sind die Zecken weg", sagt er.

Anti-Zeckenmittel

Wer gründlicher sein will, dem können Zeckenmittel helfen. Sie werden auf den Körper und auf die Textilien gesprüht und halten Zecken - nachgewiesen - mehrere Stunden lang ab. Die Stiftung Warentest hat solche Mittel zuletzt 2017 getestet. Gegen Zecken stehen auf den vordersten Plätzen:

  • Anti Brumm Forte (Note 0,6)
  • Anti Brumm Zeckenstopp (Note 0,8)
  • Autan Protection Plus Multiinsektenschutz (Note 0,8)
  • Rossmann Zeckito Classic Insektenschutz Pumpspray (Note 0,8)
  • Ream Quartett Anti Mücke Hautspray (Note 0,9)

In der Rubrik "Gesundheit" stehen dabei mit der Note 2,8 die beiden Mittel Autan Protection Plus und Ream Quartett am besten da.

Es gibt auch natürliche Alternativen, die beim einen wirken, beim anderen nicht: Zum Beispiel Schwarzkümmelöl oder Kokosöl.

Zeckenrollen

Wer noch gründlicher will, kann versuchen, ganze Zeckenpopulationen zu vernichten. Das soll mit den noch relativ neuen, sog. "Zeckenrollen " gehen. Die funktionieren so: Kleine Rollen, etwas größer als eine Klopapierrolle, werden im Garten da ausgelegt, wo Mäuse sich herumtreiben. Diese kriechen in die Rollen, denn darin befindet sich Baumwolle - ideales Nistmaterial für die Mäuse. Die Mäuse tragen das Nistmaterial in ihre Nester. Der Trick ist: Die Baumwolle ist mit Zeckengift versehen. Den Mäusen schadet es nicht, die Zecken tötet es.

Mäuse sind die Hauptwirte von Zecken. In ihren Nestern vermehren sich auch die Zecken zu Tausenden. Mit Zeckenrollen sollen die Mäuse von Zeckenwirten zu Zeckenvernichtern werden.

Experte sagen, die Rollen helfen nur bedingt. Rezensenten schreiben, dass sie deutliche Verbesserungen spüren (Zählungen an Haustieren).

Zeckenrollen gibt es z.B. hier oder hier.

Ameisen und Hühner

Wer Ameisen im Garten hat, sollte sie auch deshalb nicht bekämpfen: Ameisen sind Zeckenfeinde. Waldameisen können lokale Zeckenvorkommen deutlich reduzieren. Die Wirkung hängt von der Größe der Ameisennester ab: Wächst ein Ameisennest von 0,1 Kubikmeter auf 0,5 Kubikmeter, sinkt die Anzahl der Zecken um zwei Drittel. Wieso das ist, weiß man noch nicht.

Hühner fressen Zecken! Hühnerhalter berichten, dass sie weniger Zeckenprobleme haben.

Mehr über natürliche Feinde der Zecken findet ihr hier.

Der Trick mit dem weißen Tuch

Forscher nutzen ein weißes Tuch, wie eine Fahne an einen Stock gebunden, um Zeckenzahlen zu ermitteln. Sie ziehen das Tuch über die Flächen, die Zecken bleiben daran hängen. Den Trick kann man auch im eigenen Garten anwenden, um zu ermitteln, wo besonders viele Zecken sitzen - oder keine.

© Radio Berg
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