Hofläden und Manufakturen Bergisches Land – Heimat genießen

So der Titel eines Buches, das bei der Rheinland Presse erschienen ist. Drin stehen jede Menge Tipps, wie regionales Einkaufen bei uns im Bergischen zu einem besonderen Erlebnis wird. Wir haben uns drei Tipps aus dem Buch näher angesehen. Das Konzept der Hofläden und Manufakturen: Sichtbar machen, wo die Produkte herkommen, die über die Ladentheke gehen.

© RB

Paradebeispiel: die Straußenfarm in Wermelskirchen-Emminghausen.

Die gibt es inzwischen seit 15 Jahren. Der Hofladen ist eine kleine, urige Scheune. Darin wird alles angeboten, was der Vogel Strauß hergibt: z. B: Staubwedel aus Straußenfedern, Lampenschirme aus Straßeneierschalen, Accessoires aus Straußenleder und natürlich Straußenfleisch in sämtlichen Varianten, vom Suppenfleisch bis zum Steak.

Uns ist wichtig, wirklich alles zu vermarkten, was der Strauß hergibt. Nichts soll verschwendet werden. Bis zur Vermarktung möchten wir unseren Tieren ein artgerechtes Leben ermöglichen, wir züchten selber, sie schlüpfen hier auf der Farm, wachsen hier auf, können sich knapp zwei Jahre lang auf unseren großen Wiesen austoben und wenn es so weit ist, schlachten sie auch selber.

Das sagt Kerstin Schnabel, sie managt die Farm und begleitet jeden einzelnen Vogel vom Anfang bis zum Ende. Wie die großen, exotischen Tiere auf der Farm leben, können sich Besucher regelmäßig bei Führungen über die Straußenfarm ansehen: Da sind die großen Brutschränke mit den Straußeneiern, die regelmäßig in den Gehegen der Zuchttiere eingesammelt werden. Da ist die Kinderstube mit den Mini-Straußen, die aufgeregt durch ihr Gehege laufen, die große Herde Straußen-Teenager, die ganz große Wiesen für sich haben und natürlich die Harems der Zuchthähne. Da balzen die imposanten Hähne um ihre Henne, um für Nachwuchs und für frische Steaks zu sorgen. Den Balztanz der Strauße haben wir hier für euch verlinkt.


Wenn ihr mehr über die Straußenfarm in Wermelskirchen-Emminghausen wissen wollt, den Link findet ihr hier.

Impressionen von der Straußenfarm

Der Alpakazuchthof in Nümbrecht

In Nümbrecht-Bruchhahn betreibt die Familie Spindler die wahrscheinlich größte Alpaka-Zucht Deutschlands. 165 Tiere haben sie und davon kommt keins auf den Teller, sagt Verena Spindler:

Wir lieben unsere Tiere, jedes hat einen Namen und jeder Todesfall geht mit großer Trauer einher. Wir züchten die Tiere wegen der Wolle und für ganz verschiedene Einsätze: ob als kuscheliger Rasenmäher, als Therapietier oder als Begleittier für Alpakawanderungen. Es gibt ganz unterschiedliche Gründe, aus denen Menschen Alpakas haben wollen.

In ihren kleine Hofladen verkauft sie Alpakawolle zum selber stricken und fertige Produkte aus Alpakawolle: Mützen, Schals, Pullover, aber auch Bettdecken und Seife, die aus der Wolle gewonnen wird. Die Schindlers scheren die Tiere selber und schicken die Schur dann in Spinnereien, die sie dann als Garn oder fertiges Alpakawollprodukt zurückschickt. Alpakawolle ist eine Alternative für alle, die auf Schafswolle allergisch reagieren. Hofführungen gibt es nicht, direkt am Hof können Besucher allerdings eine Alpakaherde auf einer großen Wiese beobachten. Aber Achtung: Streicheln und Füttern ist streng verboten! Streicheln mögen sie nicht, könnte sein, dass sie euch anspucken. Und füttern kann für die Tiere lebensgefährlich sein, sie vertragen außer dem, was auf der Wiese wächst, nur Spezialfutter. Wer trotzdem mal ganz nah dran will an die Alpakas, kann eine Alpakawanderung buchen.

Den Link zum Alpakazuchthof Oberberg findet ihr hier.


Impressionen vom Alpakazuchthof Oberber

Ein Traum aus Schokolade

Bienen, Schnecken, Frösche. Katja Oelze vermarktet in ihrem kleinen Laden in Kürten-Unterbörsch auch tierische Produkte. Die sind allerdings aus Marzipan, Honig, Krokant und ganz viel Schokolade. Katja betreibt die Chocolounge, eine Manufaktur für Torten und Pralinen und ihre Pralinen sind ganz einfach märchenhaft:

Ich lasse mich da gerne von Märchen inspirieren. Die Praline Froschkönig ist zum Beispiel von innen dunkelgrün, in die Bienenkönigin habe ich Honig und Blütenpollen eingearbeitet. Aber kleinen Schnecken mit den Schokoladenhäusern sind einfach zufällig entstanden, weil sich die Form zufällig so ergeben hat.
Katja in ihrer Schokoladenwerkstatt© Heike Magnitz
Katja in ihrer Schokoladenwerkstatt
© Heike Magnitz

Katja arbeitet vorwiegend alleine und sie fertigt alles in Handarbeit. Ihre Chocolounge ist halt eine Manufaktur. Sie macht Torten und Pralinen auf Bestellung, gibt aber auch Pralinen-Workshops. Ihr kleiner Laden ist direkt an ihre Schokoladenwerkstatt angeschlossen. Da verkauft sie an den Wochenenden Schokolade, Schoko-Aufstriche, kleine Torten, Kuchen und Pralinen aus eigener Produktion. Mehr Infos zur Chocolounge findet ihr hier.