Starke Kinder - Starke Schulen
Veröffentlicht: Dienstag, 28.03.2023 16:48
In Bergisch Gladbach ist heute der Aktionstag Starke Kinder - Starke Schulen. Ab 9 Uhr 30 demonstrieren Grundschüler für ihre Rechte

„Ein Kind, dass sexuellen Missbrauch erleidet, muss bis zu acht Mal einen Erwachsenen um Hilfe bitten, bis ihm geholfen wird.“
Das ist die Erfahrung von Experten in den psychologischen und medizinischen Anlaufstellen. In Bergisch Gladbach soll das anders werden. Wiebke Grewe, Konrektorin der Gemeinschaftsgrundschule Bergisch-Gladbach-Hebborn, war so tief erschüttert, als der Missbrauchskomplex in Bergisch Gladbach 2019 aufgedeckt worden ist, dass sie unbedingt etwas unternehmen wollte:
„Als dieser Missbrauchskomplex damals bekannt geworden ist, war das in meinem unmittelbaren Umfeld und hat mich wahnsinnig betroffen gemacht, so das ich das Gefühl hatte, etwas tun zu müssen und das Gefühl Bergisch Gladbach steht für diesen Missbrauchskomplex wollte ich nicht so stehen lassen, denn Bergisch Gladbach kann anders, wir können unsere Kinder schützen und wir können sie stark machen und das war mir ein großes Anliegen.“
Wiebke Grewe hat den heutigen Aktionstag starke Kinder - starke Schule organisiert. Ab 9 Uhr 30 werden Grundschüler in Hebborn, Heidkamp und Moitzfeld für ihre Rechte demonstrieren, anschließend findet eine Kinderratssitzung im Rathaus statt. Aber dieser Aktionstag ist nur ein Baustein im kompletten Programm, um Kinder und Lehrer starkzumachen.
"Alle beteiligten Schulen haben ein Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt erstellt, wir Lehrer haben an Schulungen teilgenommen, um sensibel auf Frühwarnzeichen reagieren zu können und wir haben uns noch enger mit Anlaufstellen in Bergisch Gladbach zusammengeschlossen, als vorher.“ Dazu gehört neben der Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund auch ein enger Kontaktzur Kriminalpolizei.
Um die Kinder langfristig stark und selbstbewusst zu machen, werden sie auch aktiv in die Gestaltung des Schulalltags eingebunden, es gibt zum Beispiel einen regelmäßigen Austausch im Kinderparlament.
„Denn nur Kinder, die das Gefühl haben, gehört und gesehen zu werden, trauen sich auch auszusprechen, wenn ihnen etwas nicht passt, beziehungsweise sich Hilfe zu holen, wenn sie in Not sind“.