Zwei Grimme-Preise gehen ins Bergische

Der Rösrather Regisseur und Produzent Sascha Gröhl gewinnt mit seiner Doku-Reihe "Zum Schwarzwälder Hirsch - eine außergewöhnliche Küchencrew und Tim Mälzer" direkt zwei der heiß begehrten Grimme-Preise. Das Thema ist Inklusion, denn die Küchenmannschaft besteht aus 13 Menschen mit Downsyndrom. Sie haben drei Monate als Team in einem Hotel-Restaurant gearbeitet und Sascha hat sie dabei begleitet.

Der Preis ist Segen und Fluch zugleich

Auf der einen Seite hat sich Sascha unglaublich über die Ehrung gefreut. Er kann es noch gar nicht realisieren, dass er und sein Team direkt doppelt ausgezeichnet wurden. Allerdings hat der Preis auch einen Nachteil für ihn, erzählt Sascha:

Es ist schon so, dass ich jede Idee, die ich jetzt habe für andere Filme danach überprüfe - ist sie denn genauso gut wie die letzte gewesen. Und die Messlatte ist dann halt einfach wahnsinnig hoch.

Der Dreh war eine Herausforderung

Für Sascha Gröhl war es nicht die erste Produktion zum Thema Inklusion. Mit seiner Firma Vitamedia hat er bereits sieben Familien mit dem Downsyndrom in ihrem Alltag begleitet. Und trotzdem waren die Dreharbeiten für "Zum Schwarzwäder Hirsch" nicht immer leicht:

Jeder Tag im Grunde genommen war eine Herausforderung, weil uns nie klar war was uns erwartet. Also man geht an so einen Dreh immer mit einer gewissen Erwartungshaltung heran. Im Prinzip ist jeder Tag "trial and error" - weil wir nehmen uns einen Plan vor und wenn es nicht klappt, machen wir was anderes.

Tim Mälzer war ein Glücksgriff

Unterstützt bei ihrer Arbeit wurden die 13 Nachwuchsgastronomen von keinem geringeren als Starkoch Tim Mälzer. Der an den nötigen Stellen unter die Arme gegriffen und Tipps gegeben hat. Wegen seiner Klarheit und ehrlichen Art und Weise ein absoluter Glücksgriff für die Doku erzählt Sascha:

Der denkt nicht nach bevor er etwas sagt, sondern der haut es einfach raus. Und den Ansatz fanden wir einfach toll, dass wir gesagt haben: Wir gehen mit diesen Menschen genauso um wie wir mit allen anderen Menschen auch umgehen und wir nehmen keine besondere Rücksicht, weder im positiven noch im negativen Sinne.

Und auch Schauspieler Andre Dietz war ein fester Bestandteil des Teams. Da er selbst eine Tochter mit einer Behinderung hat, war er erprobt im Umgang und konstanter Ansprechpartner vor Ort für das außergewöhnliche Küchenteam.

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