Andreas Fritsch, SPD
Veröffentlicht: Mittwoch, 06.08.2025 11:23
Andreas Fritsch ist 1959 geboren und Rechtsanwalt.

Wer sind Sie als Mensch?
Wie würden Sie sich in drei Worten selbst beschreiben?
Eloquent, zuversichtlich, intensiv
Wofür können Sie sich so richtig begeistern – außerhalb der Politik?
Zwar ist seit meiner Jugend Politik in allen Lebensbereichen begeisterungswürdig. Besonders kann ich mich außerhalb von Politik begeistern, wenn Menschen innovativ sind und etwas für ein solidarisches Gemeinschaftsleben tun, z. B. auch meine gesamte Familie.
Musik in fast allen allen Stilrichtungen begeistert mich sowohl beim bloßen Hören im heimischen Umfeld als auch live bei Konzerten.
Und die „FC“-DNA habe ich offensichtlich schon durch meine Geburt in Köln-Kalk tief in mir aufgenommen!
Wie sieht ein richtig fauler Sonntag bei Ihnen aus?
Er beginnt bei mir mit Tischdecken für einen reichhaltigen und ausgiebigen Frühstück/Brunch mit meiner Ehefrau. Das zieht sich oft bis in den frühen Nachmittag bei intensiven Gesprächen, Zeitung lesen und vorlesen, ein gutes Buch ist immer dabei, Musik hören. Anschließend öfters Besuch von oder bei Freunden, je nach Wetterlage auch einfach nur an meinem Gartenteich sitzen und die Teichfische beobachten. Und dann beginnt auch schon die Vorbereitung auf den gemeinsamen „Tatort-Abend“ bei gemeinsamem Abendessen! Was ein schöner Sonntag!
Welche Marotte wird Ihnen immer wieder nachgesagt, vielleicht sogar zurecht?
Mit Sicherheit zu Recht: Ich kann nirgendwo benutztes Geschirr stehen sehen, weder zuhause noch in anderen Küchen, greife dann gerne sofort zu Spülmittel und Spültuch und mache mich daran zu spülen. Für mich ist das eine besondere Form der „Meditation“, bei der ich vollständig abschalten kann, in mich gehe und zur Ruhe komme. Ich freue mich über jeden benutzten Teller, der sich in meinem „Dunstkreis“ zeigt.
Welcher Mensch hat Sie besonders inspiriert oder geprägt?
Meine Klassenlehrerin am NCG in der Unterstufe, Frau „Oma Niesen“!
Sie war schon älter und alleinerziehend, dazu berufstätig, Ende der 60-er Jahre keine leichte Lebensaufgabe! Mit welcher Klarheit, gütigen Strenge, stetigen Zugewandtheit, Wertschätzung sie uns Schülern, aber auch allen anderen Menschen begegnete, hat mich vom ersten Tag an beeindruckt und sie mir – zum immer noch nicht vollständig erreichten – Vorbild werden lassen.
Wofür stehen Sie politisch?
Warum kandidieren Sie, was ist Ihr Antrieb?
Seit dem Tag unseres Zuzugs nach Odenthal-Eikamp 2007, wo wir herzlich willkommen und aufgenommen wurden, spüre ich, dass Odenthal meine lebens- und liebenswerte Heimat geworden ist, der ich mit meiner Kandidatur von dieser Emotion etwas zurückgeben möchte.
Ich bin mit einer Körperbehinderung geboren, habe früh gelernt, mich immer wieder innovativ um Lösungen bemühen und finden zu müssen, aber auch, dass mit Zuversicht und Mut sich vieles bewegen lässt. Diese Zuversicht und Mut möchte ich möglichst allen BürgerInnen vermitteln.
Wie stellen Sie sich die Region/ Kreis/ Kommune in fünf Jahren vor?
Es wird in Odenthal mehr Handwerksbetriebe geben, mehr kleinere Gewerbegebiete mit „Klein- und stillem“ Gewerbe, die allen BürgerInnen Odenthals zugute kommen und der Gemeinde Mehreinnahmen generieren, die Grundsteuer B wird nicht weiter drastisch angestiegen sein, das Schulzentrum wird gut funktionierend schon eine Weile bestehen, es wird weniger begonnene, nicht beendete Projekte und Baustellen geben und ehrenamtliches Engagement wird weniger sorgenvoll und mit mehr Wertschätzung seine wichtige Aufgabe für das Gemeinwohl verrichten können.
Was sind die drängendsten Probleme, die Sie in den ersten 100 Tagen angehen wollen, wenn Sie Bürgermeister werden?
Eine der drängendsten Aufgaben ist die Beendigung der begonnenen, nicht beendeten Projekte, wie z. B. Schulzentrum und Dhünntalstadion, für deren schnellstmögliche Fertigstellung alles unternommen werden muss.
Der überall spürbare Vertrauensverlust der BürgerInnen in Politik und Verwaltung muss schnellstmöglich aufgearbeitet werden. Dazu bedarf es viel positiver und zuversichtlicher Kommunikation mit Bürgerschaft, Politik, Verwaltung.
Was läuft aus Ihrer Sicht schon richtig gut und sollte erhalten bleiben?
Odenthal lebt insbesondere durch seine vielfältige Vereinskultur und ehrenamtliche Arbeit der Odenthaler BürgerInnen. Dadurch ist ein solidarisches Gemeinschaftsleben in allen Ortsteilen möglich. Dies gilt es weiter aufrechtzuerhalten und auszubauen. Besonders wichtig ist hier die Wertschätzung gegenüber dem Ehrenamt und die weitere finanzielle Förderung.
Suchen Sie sich eines der folgenden Themen aus und beschreiben Sie uns, wie Sie es als Bürgermeister umsetzen würden: Umwelt, Bildung, Digitalisierung, Mobilität, Nachhaltigkeit oder Klimaschutz
Mobilität:
Nach der Einstellung von efi sind viele BürgerInnen in ihrer Mobilität im ÖPNV eingeschränkt worden. Dies muss schnellstmöglich aufgefangen werden. Zwar laufen bereits gute Gespräche mit dem Bürgerbus e. V. Diese müssen kurzfristig und mit entsprechend notwendiger finanzieller Ausstattung zu einem konstruktiven Ergebnis geführt werden. Auch darf dies nur ein Zwischenschritt zu einem verbesserten ÖPNV sein. In konstruktiven offenen Gesprächen auch mit der WUPSI müssen bessere Linientaktungen und Anbindung aller Ortsteile erreicht werden. Zudem muss ein gutes funktionierendes Radwegenetz gewährleistet werden.
Mit Unterstützung des Inklusionsbeirats muss die Barrierefreiheit Odenthals ausgebaut werden, barrierefreie Bushaltestellen, Bordsteinabsenkungen, Erreichbarkeit öffentlicher Gebäude.