Arbeiter-Samariter-Bund sucht neue Besuchshunde
Veröffentlicht: Donnerstag, 17.02.2022 15:39
Nach einer langen Corona-Pause bildet der Arbeiter-Samariter-Bund Bergisches Land wieder Besuchshunde aus. Das Ehrenamt der Vierbeiner ist durch die Pandemie wichtiger denn je.

Sam, ein ausgewachsener Labrador-Mix, kommt aus Bergisch Gladbach und macht einen tollen, ehrenamtlichen Job: Er ist Besuchshund. Das heißt, er bringt Menschen, deren Leben durch Krankheiten und Behinderung stark eingeschränkt ist, Trost und Lebensfreude. Bei seinem Einsatz im Hospiz in Bergisch Gladbach wuselt er durch die Gänge, besucht die Bewohner in ihren Zimmern, stupst sie an und lässt sich streicheln. Das tut allen einfach nur gut, erzählt eine Bewohnerin:
"Ich finde das eigentlich sehr schön. Wenn er nicht da war, dann fehlt er mir irgendwo. Also ich finde es schön, dass der hier so rumläuft.Der begrüßt uns richtig, ich habe so den Eindruck, er läuft zu jedem und guckt, ob wir alle noch da sind."
Hunde spielen in der Therapiebegleitung eine immer größere Rolle. Die Beschäftigung mit den Vierbeinern kann stressreduzierend wirken und durch die körperliche Nähe und Zuneigung helfen Besuchshunde vor allem bei Einsamkeit. Jeder Hund, der freundlich, aufgeschlossen und vor allem entspannt ist, kann Besuchshund werden. Ein sechsstündiger Eignungstest soll prüfen, ob das Tier freundlich, dem Menschen zugewandt ist und den nötigen Grundgehorsam besitzt. In spielerischen Aufgaben wird ermittelt, wie sich die Hunde gegenüber Fremdpersonen verhalten und wie sie auf optische und akustische Reize, sowie auf Körperkontakt reagieren. Außerdem werden typische Begegnungssituationen im Besuchshundedienst trainiert.
Sam gehört zu Monika Meihack, sie ist die Pflegedeinstleitung im Hospiz in Bergisch Gladbach. Sam tut dort allen gut, erzählt sie:
"Unabhängig von unseren Gästen glaube ich, tut es auch einfach den Mitarbeitern gut, dass er hier ein bisschen Quatsch macht. Wo er auch einen wirklich tollen Job macht, ist bei den unseren Angehörigen. Da geht er einfach hin, ist da und da muss auch nicht geredet werden."
Sabine und Mogli aus Bergisch Gladbach besuchen bereits seit mehreren Jahren eine körperlich schwer behinderte Frau in Refrath:
"Der Mogli kriegt da natürlich haufenweise Leckerchen, wird geknuddelt und gestreichelt. Und wir beide unterhalten uns dann einfach eine gemeinsame Stunde zusammen und haben einfach Spaß und Freude. Sie freut sich jedes Mal, wenn wir kommen, dass wieder Mogli-Zeit ist."
Seit 2013 wird der Besuchshundedienst angeboten, mittlerweile übersteigt die Nachfrage die Kapazitäten. Aufgrund der Pandemie waren Besuche und Ausbildungen nur eingeschränkt möglich, jetzt will der Arbeiter-Samariter-Bund aber wieder verstärkt Hunde und Besitzer ausbilden. Das Ehrenamt der Besuchshunde ist während Corona noch wichtiger geworden, weil viele der Betroffenen durch die Einschränkungen noch mehr vereinsamt sind.
Interessierte können sich ab sofort telefonisch unter 02202 95566-44 für den Eignungstest anmelden. Die Teilnahmegebühr beträgt 50 Euro und wird bei aktiver Teilnahme am Besuchshundedienst rückerstattet. Weitere Informationen findet ihr hier
Auch die Mein Tier mit Dir e.V. In Bergisch Gladbach bildet Besuchshunde aus, Infos dazu findet ihr hier.