Aus Schlamm wird Seife

Aus Lindlarer Grauwacke werden nicht nur Steine und Bodenbeläge hergestellt, sondern auch Seife! Und die besondere Zutat ist Steinstaub des ältesten Wald der Welt. Der Lindlarer Chemiker Julian Heinen stellt die Seife her und schwört auf die reinigende Wirkung.


Die Geschichte der Seife aus dem Matsch eines 400 Millionen Jahre alten Waldes ist skurril: Der Wald im Steinbruch in Lindlar wird gerne als Filmkulisse benutzt. Einmal sollten Schauspieler sich mit dem Matsch im Wald einschmieren, um Aborigines nachzustellen, die sich mit der getrockneten Schlammschicht vor Insekten schützen. Als sich die Darsteller wieder gewaschen hatten, waren sie von ihrer weichen Haut begeistert. Walter Lob vom Steinbruch Lindlar kennt den Hintergrund und erklärt die Wirkung:

Das ist durch das Schlammbad. Hier sind so viele Mineralien drin, die auf die Haut positiv wirken.

Die Schauspieler wollten sogar ein paar Eimer Schlamm mit nach Hause nehmen.

Extrem gut für die Haut

Erst einige Jahre später, als Lob auf ein Bild des Drehs stößt, beschließen er und sein Partner den mineralhaltigen Schlamm zu vermarkten. Sie wenden sich an Julian Heinen, der als Chemiker bei einer Firma in Lindlar arbeitet und sich seit dem er klein ist für die Seifenherstellung interessiert. Er kommt dann auf die Idee, eine umweltfreundliche Seife aus dem Schlamm herzustellen. Doch so einfach ist das gar nicht erklärt Julian:

Man darf nicht einfach so Schlamm benutzen, man muss das natürlich erstmal aufreinigen, dass das natürlich keimfrei ist. Und überprüfen, dass da keine Schwermetalle oder sonstige Schadstoffe drin sind.

Die besondere Zutat ist Steinmehl aus der Schicht, in der die Urpflanzen sind. Dort bohren die Mitarbeiter hinein und dann wird das Steinmehl aufgefangen und mit hochwertigen Pflegeprodukten zu der Naturseife verarbeitet. Und die hat eine tolle Wirkung, erklärt Julian:

Man hat wirklich ne gute Pflege auf der Haut, durch das Steinmehl was ich unter anderen dazu gebe kann man mit den Produkten in höheren Gehälter drin sein, und auf der Haut hab ich dann so ein samtiges Gefühl was einfach nur angenehm ist.

Julian benutzt seine Seife Grey Dust seit einiger Zeit für den ganzen Körper. Düfte will er dem Produkt nicht hinzufügen:

Wir möchten einfach so ein Produkt was komplett clean ist, was gut für die Natur ist, was nachhaltig ist im Grunde, damit man halt eine komplett saubere Sache hat.

Mehr Infos zur Seife Grey Dust findet ihr hier oder hier