Bernadette Reinery-Hausmann, Bündnis 90 / Die Grünen
Veröffentlicht: Mittwoch, 06.08.2025 11:27
Bernadette Maria Reinery-Hausmann ist 1974 geboren und ist Geschäftsführerin.

Wer sind Sie als Mensch?
Wie würden Sie sich in drei Worten selbst beschreiben?
Strukturiert, engagiert, verlässlich
Wofür können Sie sich so richtig begeistern – außerhalb der Politik?
Sport, Natur, Familie
3. Wie sieht ein richtig fauler Sonntag bei Ihnen aus?
Ein richtig fauler Sonntag, der ist bei mir gar nicht so faul. Ich genieße es, ohne Termine in den Tag zu starten. Ich entspanne gerne bei einer ausgedehnten Radtour mit meinem Mann und danach einem kalten Bier auf der Terrasse.
Welche Marotte wird Ihnen immer wieder nachgesagt, vielleicht sogar zurecht?
Man sagt über unsere Familie, dass es bei uns manchmal ganz schön turbulent zu geht – wir sind eben eine Familie, die sich viel zu sagen hat: lebendig, ehrlich und mit ganz viel Nähe.
Welcher Mensch hat Sie besonders inspiriert oder geprägt?
Meine Oma. Wir haben eine Zeitlang generationenübergreifend zusammengelebt – Sie war Unternehmerin, aber vor allem war sie eine Macherin, die sich nie zu schade war, selbst mit anzupacken – z.B. mit der Schaufel im Straßengraben. Ihr Einsatz, Ihre Bodenständigkeit und Ihre Haltung, Verantwortung nicht abzugeben, sondern selbst zu tragen, das hat mich tief geprägt. Bis heute ist sie mein Vorbild.
Wofür stehen Sie politisch?
Warum kandidieren Sie, was ist Ihr Antrieb?
Seit 15 Jahren engagiere ich mich für die Kommunalpolitik und habe in dieser Zeit viele Dinge gesehen, die ich gerne anders und besser machen würde. Natürlich übernimmt der Kreis viele Aufgaben für seine Kommunen – dafür muss er finanziell gut aufgestellt sein. Als Unternehmerin frage ich mich dabei jedoch oft: Wird hier wirtschaftlich sinnvoll gehandelt? Könnte man mit mehr Effizienz und Weitblick mehr erreichen? Mir ist wichtig, dass gute Ideen nicht an Zuständigkeits- und politischen Befindlichkeiten scheitern – wir brauchen mehr Miteinander, um gemeinsam für unsere Region das Beste zu erreichen.
Wie stellen Sie sich die Region/ Kreis/ Kommune in fünf Jahren vor?
Ich wünsche mir einen Kreis, der digitaler, bürgernäher und sozialer ist – mit weniger Bürokratie, mehr Transparenz und nachhaltigem Handeln. Der Kreis soll mit den Mitteln, die er von seinen Kommunen erhält, umsichtig und sinnvoll umgehen, um diese zu entlasten – sowohl finanziell als auch organisatorisch. Mein Ziel ist ein starker, zukunftsfähiger Standort, der wirtschaftlich gedeiht, Innovation fördert und dabei die Bedürfnisse seiner Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt stellt. Dazu braucht es eine gänzlich andere Führungskultur in der Leitungsebene der Kreisverwaltung. Ich werde da meine Tür offen halten und zu Kritik ermuntern.
Was sind die drängendsten Probleme, die Sie in den ersten 100 Tagen angehen wollen, wenn Sie Landrätin werden?
In den ersten 100 Tagen müssen wir es hinbekommen, die Kosten für die Zentralisierung der Verwaltung reduzieren und die Grundlagen dafür schaffen, um die Verwaltung effizienter und digitaler aufzustellen, den ÖPNV im ländlichen Raum zu verbessern und die ärztliche Versorgung zu sichern.
Was läuft aus Ihrer Sicht schon richtig gut und sollte erhalten bleiben?
Die kulturelle Vielfalt mit lokalen Initiativen, Musikschulen, Heimatvereinen und Veranstaltungen stärkt das Miteinander im Kreis. Diese Strukturen, die meist ehrenamtlich getragen werden, sollten erhalten und weiterhin gefördert werden – sie machen unsere Region lebendig und lebenswert. Da macht die Verwaltung jetzt schon eine gute Arbeit.
Suchen Sie sich eines der folgenden Themen aus und beschreiben Sie uns, wie Sie es als Landrätin umsetzen würden: Umwelt, Bildung, Digitalisierung, Mobilität, Nachhaltigkeit oder Klimaschutz
In einem Flächenkreis wie dem unseren ist Mobilität ein Schlüsselthema. Als Landrätin möchte ich flexible, klimafreundliche Lösungen stärken, z.B. durch bessere Busverbindungen und die Reaktivierung der Wiehltalbahn, digitale Mitfahrangebote und sichere Radwege. Gerade im ländlichen Raum brauchen wir attraktive und vor allem verlässliche Alternativen zum Auto, damit alle Generationen mobil bleiben – ob zur Schule, zur Arbeit oder im Alltag. Das stärkt unseren Kreis auch beim Tourismus und ist praktizierter Klimaschutz!