Dennis Hennecken, SPD

Dennis Hennecken ist 1987 geboren und Regierungsdirektor.

Wer sind Sie als Mensch?

Wie würden Sie sich in drei Worten selbst beschreiben?

Gradlinig, Vorausschauend, Durchsetzungsstark

Wofür können Sie sich so richtig begeistern – außerhalb der Politik?

Meine Leidenschaft neben der Politik gilt der Musik und meinen beiden Söhnen. Trompete und Klavier spielen macht meinen Kopf nach einem stressigen Tag frei. Wenn ich auf meinen Instrumenten spiele, kann ich meine Gedanken schweifen lassen und komme so immer wieder auf kreative Ideen, was mir wiederum in anderen Bereichen zugutekommt. Genauso gerne tanze ich aber auch zu guter Musik und lege einen flotten Discofox aufs Parkett, wie bei unserem letzten Feuerwehrfest.

Wie sieht ein richtig fauler Sonntag bei Ihnen aus?

Früh aufstehen, mit den Kindern Brötchen holen, gemütlich Zeitung lesen und dann den beiden Pänz beim Feuerwehreinsatz-Spielen im Garten zuschauen. Anschließend ein paar Melodien am Klavier spielen und abends nach dem Grillen bei einem Zunft Kölsch meinen Blick über den Garten in den beruhigenden Nümbrechter Wald schweifen lassen.

Welche Marotte wird Ihnen immer wieder nachgesagt, vielleicht sogar zurecht?

Dinge zu reparieren, deren Reparatur eigentlich keinen wirtschaftlichen Sinn mehr ergibt, weil ich ungern bereits vorhandene Ressourcen und Technik aufgebe. Denn ich halte die Neukauf-Kultur gerade mit Blick auf unsere Umwelt und ihre begrenzten Ressourcen für eine Unkultur. Dinge werden zu schnell ersetzt, anstatt dass ihr Wert erkannt und erhalten wird.

Welcher Mensch hat Sie besonders inspiriert oder geprägt?

Ich möchte meine Antwort aufteilen.

Menschlich geprägt hat mich die Generation meiner Großeltern, die ihr ganzes Leben hier in Nümbrecht verbracht haben. Sie sind das Paradebeispiel für widerstandfähige Menschen, die sich allen Herausforderungen mit großer Gelassenheit gestellt haben. Die ehrliche, gradlinige und im besten Sinne pragmatische Haltung meiner Großeltern hat mich nachhaltig geprägt. Statt alles schlechtzureden, sind meine Großeltern alle großen und kleinen Herausforderungen angegangen und haben bewusst die Dinge geändert, die sie ändern konnten. Anpacken, statt schlechtreden haben sie mir mit auf den Weg gegeben. Und danach lebe ich jeden Tag.

Politisch haben mich Helmut Schmidt und Kurt Schumacher nachhaltig geprägt. Genau wie meine Großeltern verkörpern sie eine gradlinige, ehrliche Haltung und den kompromisslosen Willen, Dinge zum Besseren zu verändern, den Kern also, der sozialdemokratischen Idee. Wie gut das ankommt, sieht man auch daran, dass mindestens Helmut Schmidt parteiübergreifend seine Bewunderer hat.

Wofür stehen Sie politisch?

Warum kandidieren Sie, was ist Ihr Antrieb?

Ich bin in Nümbrecht aufgewachsen, zur Schule gegangen, hierher nach meinem Studium zurückgekehrt und habe meine Familie gegründet.

Nach meinem Jura-Studium habe ich in der Bundesverwaltung reichlich Erfahrung sammeln können. Aus dieser Zeit sind viele Ideen entstanden, die ich hier in Nümbrecht, meiner Heimat, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern angehen und umsetzen möchte. Denn in meinem Beruf in der Bundesverwaltung konnte ich umfassend Kompetenzen in der Personalführung und im Projektmanagement erwerben, insbesondere dahingehend, wie Projekte nicht nur Ideen bleiben, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden. Diese starken, vor allem notwendigen Kompetenzen für eine erfolgreiche Kommune möchte ich in meiner Arbeit voll einbringen. Umsetzen, statt Reden!

Denn Nümbrecht ist meine Heimat, die Heimat meiner Großeltern, meiner Eltern und meiner Familie. Ich will meinen Teil dazu beitragen, Nümbrecht für uns alle zu einer starken, autarken und widerstandsfähigen Bürgerkommune auszubauen. Und dafür braucht es jetzt erfahrene Kompetenz.

Wie stellen Sie sich die Region/ Kreis/ Kommune in fünf Jahren vor?

Fünf Jahre sind nicht viel Zeit, aber mit viel Energie hat sich Nümbrecht zu einer Kommune entwickelt, in der wir drängende Projekte, wie den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und die Ansiedelung neuer Unternehmen, bürgernah entwickelt haben.

Nümbrecht hat sich eine klare Strategie für 15 Jahre gegeben und fügt sich mit diesem langfristigen Denken in die Ideen des Oberbergischen Kreises ein.

Alle Bürger Nümbrechts treten in offene, politische Diskurse ein und wir arbeiten – vor allem im Stadtrat! – parteiübergreifend zum Wohle aller Bürger Nümbrechts zusammen.

Nümbrecht trägt seine Idee einer politisch engagierten Bürgerkommune nach außen in den Rest des Kreises und dient damit als Vorbild für andere Kommunen, mit denen Nümbrecht grenzübergreifend zusammenarbeitet.

Was sind die drängendsten Probleme, die sie in den ersten 100 Tagen angehen wollen, wenn sie BM/ Landrat werden?

Zunächst gilt es den Haushalt Nümbrechts genau zu analysieren und die einzelnen Titel zu überprüfen, insbesondere hinsichtlich der Ausgaben und der laufenden Prozesse.

Sodann gilt es gemeinsam mit unseren ansässigen Unternehmen ein tragfähiges Konzept für die Zukunft Nümbrechts als Unternehmensstandort zu entwickeln. Dazu gehört es auch, Nümbrecht für die Ansiedelung neuer Unternehmen als Arbeitgeber interessant zu machen.

Hierzu muss insbesondere die Digitalisierung Nümbrechts ab Tag 1 vorangetrieben werden, um Nümbrecht für eine erfolgreiche Zukunft aufzustellen.

Was läuft aus Ihrer Sicht schon richtig gut und sollte erhalten bleiben?

Der Monti, deswegen möchte ich bei diesem den Zuschlag für die Fahrgäste auf Gemeindegebiet abschaffen.

Außerdem läuft die Anwerbung von Fördermitteln gut. Wichtig hierbei ist allerdings stets ein Gesamtkonzept auszuarbeiten und nicht die Fördermittel nur um des Geldes Willen abzurufen.

Suchen Sie sich eines der folgenden Themen aus und beschreiben Sie uns, wie Sie es als Bürgermeister umsetzen würden: Umwelt, Bildung, Digitalisierung, Mobilität, Nachhaltigkeit oder Klimaschutz 

Digitalisierung ist aufgrund der nun zur Ausschüttung anstehenden Fördergelder auf Bundesebene eine große Chance für die Gemeinde. Wir haben bisher keine Digitalindustrie, obwohl wir mit Glasfaser und den in der Nähe befindlichen Forschungs-, Bildungs- und Digitalinstitutionen hier großes Potential haben. Ich möchte daher den Wirtschaftszweig Digitalwirtschaft nach Nümbrecht holen und hier ein Forschungs- und Testlabor für kommunale Digitalisierung etablieren, in dem sich viele Tech-Firmen ansiedeln und unsere Einnahmen aus Gewerbesteuer steigern.