Fabian Geisel, SPD
Veröffentlicht: Mittwoch, 06.08.2025 11:33
Fabian Geisel ist 1993 geboren und ist Bilanzbuchhalter.

Wer sind Sie als Mensch?
1. Wie würden Sie sich in drei Worten selbst beschreiben?
Ehrlich, zuverlässig und vertrauenswürdig
2. Wofür können Sie sich so richtig begeistern – außerhalb der Politik?
Ich habe eine sehr große Leidenschaft für den VfL Gummersbach. Seit mehreren Saisons bin ich Besitzer einer Dauerkarte und verfolge per Stream jedes Auswärtsspiel oder gehe, wenn möglich, auch zu Auswärtsspielen. Letzte Saison bspw. in Kiel und Flensburg.
Daneben bin ich begeisterter Läufer. Ich versuche an den Laufevents in der Region teilzunehmen, vor allem am Lauf um die Aggertalsperre im Frühjahr und dem PFERD Firmenlauf rund um die Brucher-Talsperre im (Früh-) Sommer.
3. Wie sieht ein richtig fauler Sonntag bei Ihnen aus?
Wenn gerade kein Heimspiel des VfL Gummersbach ansteht, ist es für mich ein klassischer Tag, um laufen zu gehen oder Rad zu fahren. Im Anschluss an diesen aktiven Teil oder wenn das Wetter nicht entsprechend ist, nutze ich die Zeit zum Lesen. Seien es Krimis, vor allem die Gereon Rath Romane von Volker Kutscher oder Donna Leon, oder aber auch Zeitungen und Zeitschriften.
4. Welche Marotte wird Ihnen immer wieder nachgesagt, vielleicht sogar zurecht?
Wenn ich mir ein Ziel setze, will ich das auch erreichen. Schulisch und beruflich habe ich auch Ziele erreicht, die mir andere nicht zugetraut hätten. Ich bin also ein ehrgeiziger Mensch. Dabei will ich aber auch immer möglichst viele Meinungen und Ansichten berücksichtigen, ehe ich eine Entscheidung treffe, was die Entscheidungsfindung im Ergebnis aber auch nicht immer leicht macht.
5. Welcher Mensch hat Sie besonders inspiriert oder geprägt?
Die Frage ist nicht leicht zu beantworten. Es gibt in verschiedenen Lebenslagen Menschen, die einen inspirieren. Sie entwickeln einen Lösungsweg, den man beeindruckend findet und deren Herangehensweise man auch für sich nutzbar zu machen versucht. Somit habe ich keine Person, die in besonderer Weise heraussticht. Es ist vielmehr die Summe der einzelnen Eindrücke.
Wofür stehen Sie politisch?
1. Warum kandidieren Sie, was ist Ihr Antrieb?
Mir ist es wichtig, für meine Heimat aktiv zu sein. Mich mit den Menschen vor Ort auseinanderzusetzen, mit ihnen ins Gespräch zu kommen und sie an Entscheidungen nicht nur teilhaben zu lassen, sondern auch Mittel und Wege zu finden, sie aktiv mit einzubinden. Das Ziel muss eine Gemeinde sein, die fit für die Zukunft ist. Ein besonderes Anliegen ist mir die Beteiligung der Jugend. Dies ist auch gesamtgesellschaftlich wichtig. Sie ist unsere Zukunft und braucht eine Stimme, die Gehör findet. Aus diesem Antrieb ergeben sich meine Ziele für die nächsten Jahre.
2. Wie stellen Sie sich die Region/ Kreis/ Kommune in fünf Jahren vor?
Ich möchte, dass die Kommunalpolitik und auch die Verwaltung die Bürgerbeteiligung stärkt. Konkret heißt das für mich, dass ich als Bürgermeister in regelmäßigen Abständen die Vereine, Dorfgemeinschaften und die Wirtschaft besuche, um sie einerseits mit deren Sicht der Dinge in die Entscheidungsfindung einzubeziehen und andererseits auch über Entscheidungen der Verwaltung und des Rates aus erster Hand zu informieren. Ich bin der Überzeugung, dass hierdurch eine breitere Basis für kommunalpolitische Entscheidungen geschafft und aufgezeigt werden kann, dass Kommunalpolitik wichtig und spannend ist. Sie berührt alle Bürgerinnen und Bürger unmittelbar. Ein konkretes Mittel hierfür ist die Einführung eines
Bürgerbudgets, über das die Bürgerinnen und Bürger im Rahmen einer Bürgerversammlung selbst entscheiden können.
Wie vorhergehend bereits angedeutet, ist mir die Beteiligung der Jugend besonders wichtig. Hier wurde in den letzten Jahren bereits einiges in die Wege geleitet. Dieser Weg soll fortgeführt werden mit dem Ziel, ein Jugendparlament zu errichten. Die Jugendlichen sollen so eine institutionalisierte Stimme haben, die auch in der Ratspolitik Berücksichtigung und Einbindung findet. Sie beschäftigen sich dabei vor allem mit Themen, die ihnen wichtig sind.
Zur Stärkung der Wirtschaftskraft in Marienheide möchte ich u. a. ein Gründerprogramm einführen. Hiermit sollen junge Gründerinnen und Gründer bei der Umsetzung ihrer Geschäftsidee finanziell unterstützt werden. Wir müssen Rahmenbedingungen schaffen, die Marienheide auch für junge Menschen mit ihren Ideen attraktiv macht. Die TH Köln mit dem Campus in Gummersbach ist eine gute Quelle für Innovationen und kluge Köpfe.
3. Was sind die drängendsten Probleme, die Sie in den ersten 100 Tagen angehen wollen, wenn Sie Bürgermeister werden?
- Für die Sanierung des Ortskerns sind noch wichtige Entscheidungen zu treffen. Dies betrifft insbesondere die Sanierung der Tiefgarage und des Heier- sowie Dr. Oskar-Kayser-Platzes.
- Es muss über Lösungsmöglichkeiten und Unterstützung diskutiert werden, um die Hausarztversorgung in Marienheide sicherzustellen. Es fanden bereits erste Gespräche mit den Hausärzten in Marienheide statt. Es ist für die Daseinsvorsorge außerordentlich wichtig, Marienheide für junge und angehende Ärztinnen und Ärzte attraktiv zu machen. Dem Ärztemangel muss auch mit innovativen Lösungen entgegengetreten werden, die es in Zusammenarbeit mit den Ärzten zu entwickeln gilt.
- Ich werde das im vorherigen Punkt genannte Bürgerbudget umsetzen und noch im Haushalt für 2026 berücksichtigen.
- Die aus der laufenden Wahlperiode ausstehenden Entscheidungen sind noch umzusetzen bzw. auszuführen. Hierzu zählen bspw. auch ad-hoc Maßnahmen aus dem
Radwegekonzept, um die Sicherheit für die Radfahrerinnen und Radfahrer zu erhöhen.
4. Was läuft aus Ihrer Sicht schon richtig gut und sollte erhalten bleiben?
Wir haben in Marienheide eine gut funktionierende Feuerwehr. Den hier eingeschlagenen Weg möchte ich gerne fortführen. Sie dient unmittelbar der Sicherheit jedes einzelnen. Die Herausforderungen der kommenden Jahre, nicht zuletzt die steigende Waldbrandgefahr, macht es notwendig, dass die Zusammenarbeit zwischen Rat, Verwaltung und Feuerwehr im bisher gut funktionierenden Rahmen weitergeführt wird.
Die jährliche Verleihung des Bürgerpreises ist für mich eine wichtige Würdigung des Ehrenamtes. Diese soll auch in Zukunft weiter stattfinden. Sie ist ebenso ein wichtiger Bestandteil der Bürgerbeteiligung. Insbesondere in Zeiten, in denen es schwierig ist, Nachwuchs zu finden, kann das ein wichtiges Signal sein und als Quelle von Vorbildern und Inspiration dienen.
Ein weiterer Punkt ist die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Kindergärten, die ich gerne fortführen und ausbauen möchte. Eine gute Kinderbetreuung ist nicht zuletzt ein wichtiges Kriterium für junge Familien, wenn es um die Suche nach einem Wohnort geht. Hier ist es wichtig, die Kinderbetreuung ganzheitlich zu sehen und auch den Anschluss an die Marienheider Schulen im Blick zu haben. Der baldige gesetzliche Anspruch auf eine Ganztagsbetreuung ist eine Herausforderung, der wir uns derzeit und auch in Zukunft stellen müssen.
5. Suchen Sie sich eines der folgenden Themen aus und beschreiben Sie uns, wie Sie es als Bürgermeister umsetzen würden: Umwelt, Bildung, Digitalisierung, Mobilität, Nachhaltigkeit oder Klimaschutz.
Marienheide hat in Sachen Mobilität einiges zu bieten, muss aber auch mit der Zeit gehen und diese Angebote ausbauen und optimieren.
Wir haben Anschluss an die RB25 Richtung Köln und Lüdenscheid. Die wichtige Buslinie 336 hat viele Haltestellen in Marienheide wodurch eine gute Anbindung nach Gummersbach, Wipperfürth und darüber hinaus gewährleistet ist. Marienheide ist Start- und Zielpunkt der Bahntrasse, die ein beliebtes Ziel für Fahrradausflüge ist. Nicht zuletzt haben wir eine gute Anbindung an die Autobahnen A45 und A4 und indirekt über Remscheid auch an die A1.
Diese verschiedenen Verkehrsformen möchte ich gerne für die Gemeinde gewinnbringend als Gesamtpaket zusammenführen. Hierfür ist auch die Zusammenarbeit mit anderen Behörden notwendig.
Ich werde mich für einen Ausbau der RB25 zur S13 stark machen. Ein Ausbau der RB25 zur S13 würde bedeuten, dass die Bahn für mehr Menschen als Alternative attraktiv wird, da die Taktung geändert und das Einzugsgebiet erheblich erweitert wird. Hierdurch kann man auch mehr Menschen nach Marienheide locken und dadurch den Tourismus stärken. Mit der Brucher- und Linge-Talsperre haben wir zwei Perlen, die Marienheide zu etwas besonderem machen und als Freizeitziel einen hohen Stellenwert haben.
Der Ausbau der Radwege nach Gummersbach, Lindlar und Meinerzhagen dient nicht nur der Sicherheit der Radfahrerinnen und Radfahrer, sondern ist auch ein wichtiger Beitrag zur Verkehrswende und zum Umweltschutz. Hierzu ist eine Zusammenarbeit mit den betreffenden Kommunen notwendig. Gemeinsam sind solche Projekte besser zu lösen. Das kürzlich beschlossene Radwegekonzept ist für die Umsetzung ein zentraler Baustein. Ebenso dient ein gutes Radwegenetz touristischen Zwecken und eröffnet hier nochmal neue Möglichkeiten, insbesondere für die Gastronomie.
Für den Autoverkehr ist es notwendig eine gute Infrastruktur vorzuhalten, da das Auto in unserer ländlichen Region immer noch notwendig ist.
Ziel muss es aber sein, die bestehenden alternativen Angebote so attraktiv zu machen, dass man es gegen diese Verkehrsmittel austauschen kann.