Geständnisse im Prozess rund um Zigaretten-Bande
Veröffentlicht: Montag, 05.05.2025 09:35
Der Prozess rund um zwei illegale Zigaretten-Fabriken in Radevormwald und Velbert ist mit Geständnissen gestartet: Es müssen sich 19 Männer aus Osteuropa verantworten – bei den meisten von ihnen handelt sich um Arbeiter. Nur drei Drahtzieher sind ebenfalls angeklagt.

Die Wuppertaler Staatsanwaltschaft wirft ihnen allen Steuerhinterziehung oder Beihilfe dazu vor.
38 Verteidiger, mehrere Dolmetscher und 19 Angeklagte: Der Prozess hat es in sich und wird im Hochsicherheitstrakt des Düsseldorfer Oberlandes-Gerichts geführt. Am ersten Tag haben zwei der Angeklagten ausgepackt: Sie seien in Osteuropa angeworben worden. Angebliche hätte es für sie Arbeit auf einer Baustelle gegeben. Erst in der Fabrik in Rade sei ihnen gesagt worden, was ihr Job ist. Sie hätten ihre Handys abgeben müssen, waren eingesperrt, hätten keinen Lohn bekommen und mussten in Containern schlafen, so die beiden Männer.
Der Gesamt-Steuerschaden liegt bei rund 5 Millionen Euro.
Die Zigaretten-Produktion soll seit Mai 2024 gelaufen sein. Die Angeklagten sollen sich zu einer Bande zusammengeschlossen haben, in der jeder einen speziellen Aufgaben-Bereich abgedeckt hat. In der Fabrik in Rade sollen fast vier Millionen unversteuerte Zigaretten und Feinschnitt aus Rohtabak hergestellt worden sein, der für die zweite Fabrik in Velbert gedacht war. Dort sollen fast 17 Millionen Zigaretten produziert worden sein - getarnt als bekannte Marken aber ohne Steuerzeichen.