Handball: VfL mit Revanche Nr. zwei

Der VfL Gummersbach hat am 27. Spieltag der 2. Bundesliga das Derby gegen den TuS Ferndorf gewonnen und damit erfolgreich Revanche für die Hinspiel-Niederlage elf Tage zuvor genommen. Der 30:28-Sieg war nach klarer Führung noch knapp.

© Isa Peters

Der VfL Gummersbach hat auch Teil zwei der Woche der Revanchen erfolgreich bestreiten können und den 20. Sieg der aktuellen Saison eingefahren. Gegen den TuS Ferndorf gab es es elf Tage nach der schmerzhaften Auswärtsniederlage ein 30:28 (16:13) für die Blau-Weißen.

Lag der Fokus im ersten Durchgang noch auf den guten Defensivreihen beider Mannschaften, zeichnete sich die Partie gegen Ende hin eher durch Fouls und Hektik aus. Die höhere spielerische Klasse und die besseren Nerven wiesen schließlich die Gummersbacher aus, denen die Erleichterung nach einem bis zuletzt spannenden Spiel ins Gesicht geschrieben stand.

Gleich zu Beginn stellten die Hausherren eine starke Abwehr auf die Beine. Nach zwei Ballgewinnen in der Offensive scheiterten die Gummersbacher vorne selbst zwei Mal am Torgebälk, ehe nach fast vier Minuten Spielzeit die ersten Tore fielen. Auf das 1:0 des TuS Ferndorf erfolgte zunächst der Ausgleichs- und dann der Führungstreffer der Hausherren durch Julian Köster (2:1, 5. Minute). Es entwickelte sich eine von den Defensivreihen geprägte Angangsphase, in der die Blau-Weißen bis zum 5:4 in der 12. Minute jeweils mit einem Tor vorlegten und die Ferndorfer nachzogen. Nach einer guten Parade von VfL-Keeper Matthias Puhle und einem technischen Fehler der Gäste zogen die Gummersbacher durch zwei Treffer von Janko Božović nach einer Viertelstunde erstmals mit drei Toren davon (7:4).

Die Oberbergischen gaben weiter den Ton an, agierten allerdings in einigen Aktionen zu ungestüm, um den Vorsprung weiter zu halten. Stattdessen nutzten die Gäste aus dem Siegerland ihrerseits die Chancen besser und kamen so in der 20. Minute zum 8:8-Ausgleich. Auf die prompt folgende Auszeit durch VfL-Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson reagierte sein Team wieder mit höherer Konzentration und Effektivität im Offensivspiel. Gleichzeitig fanden aber auch die Ferndorfer immer wieder Wege zum Torerfolg. Bis zum 11:11 (25. Minute) pendelte sich ein Unentschieden auf der Anzeigentafel ein. Nach der Einwechslung von Diogo Valério zwischen den Pfosten der Gummersbacher parierte dieser gleich den ersten Wurfversuch des TuS und leitete den Angriff zur 13:11-Führung durch Raul Santos ein (27. Minute). Dank eines starken Endspurts in Halbzeit eins gingen die Blau-Weißen kurz vor der Pause sogar mit 16:12 in Führung (30. Minute), ehe die Ferndorfer noch einmal einnetzten und die Spieler beider Teams beim Stand von 16:13 in die Kabine geschickt wurden.

Analog zur Partie gegen Rimpar drei Tage zuvor, bei der zur Halbzeit aufs Tor genau derselbe Spielstand vorlag, versuchten die Hausherren gleich nach dem Wiederanpfiff Druck auf den Gegner auszuüben und ihre Führung auszubauen. Zwei schnelle Tore ermöglichten den ersten Fünf-Tore-Vorsprung des Spiels (18:13, 32. Minute), der Treffer von Santos zum 21:15 in der 36. Minute erhöhte die Tordifferenz beider Teams gar auf sechs. Mit einer bissigen Abwehr und einer selbstbewussten Einstellung gelang es dem VfL nun das Spiel zu beherrschen. Zudem mussten die Ferndorfer in der 38. Minute die Hinausstellung von Branimir Koloper hinnehmen, der Božović bei einer Defensivaktion im Gesicht traf und dafür die Rote Karte sah. Die Ferndorfer zeigten sich jedoch zunächst unbeeindruckt und reagierten mit drei Treffern in Folge, woraufhin die Gummersbacher erneut auf der Torhüterposition wechselten (21:18, 40. Minute). Die Gäste blieben weiter dran, so dass auch nach 46. Minute ein Gummersbacher Drei-Tore-Vorsprung zu Buche stand (24:21).

Durch ein paar unglückliche Aktionen brachte sich der VfL nun selbst in die Bredouille. Zahlreiche Nickeligkeiten, Zeitstrafen und Spielunterbrechungen taten ihr Übriges zu einem hektischen Spielabschnitt dazu. Zunächst verhinderten die Gastgeber noch, dass der TuS näher als bis auf zwei Tore herankam. In der 53. Minute erkämpften sich die Gäste jedoch durch einen Doppelschlag den Ausgleich zum 26:26. Der VfL riss daraufhin wieder die Spielkontrolle an sich. Ferner entwickelte sich Puhle in dieser entscheidenden Phase zu einem großen Rückhalt. Drei Paraden binnen zwei Minuten ebneten den Weg zur erneuten Zwei-Tore-Führung durch Finn Herzig (28:26, 56. Minute). Die Oberbergischen hielten dem Druck nun stand. Bis zum Schluss blieb es spannend, ehe sich der VfL nach dem 30:28-Treffer durch Jonas Stüber in der 59. Minute hinten schadlos hielt und sich somit die zwei Punkte sicherte.

In der Tabelle bleibt der VfL dritter mit jetzt 41:13 Punkten, weiter einen Zähler hinter Nettelstedt. Für Gummersbach geht es nach der Länderspielpause am Samstag, den 8. Mai weiter. Nach zuletzt zwei Heimsiegen sind die Oberbergischen dann beim ThSV Eisenach gefordert.

Torschützen: Bozovic (9/1), Santos (8/1), Stüber (4), Herzig (3), Köster (3), Schröter (2), Schneider (1)

Trainerstimmen:

Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): Ich bin zufrieden mit meiner Mannschaft. Alle haben super gekämpft und vor allem am Anfang gut gedeckt. Am Ende hatten wir allerdings noch einmal Probleme, aber ich kann meiner Mannschaft nichts vorwerfen. Es ist schwer gegen Ferndorf, weil sie eine sehr disziplinierte Mannschaft sind und gut im Mann-gegen-Mann sind. Damit hatten wir unsere Probleme, aber nichtsdestotrotz bin ich am Ende einfach zufrieden, dass wir unsere Punkte hier halten konnten.

Robert Andersson (TuS Ferndorf): Glückwunsch an Gummersbach zum Sieg. Kompliment an meine Mannschaft, dass wir trotzdem so lange mitgehalten haben. Denn der VfL hat heute viel besser gespielt als vor zwei Wochen. In der engen Phase haben wir zu viele falsche Entscheidungen getroffen. Das hat Gummersbach ausgenutzt und dann auch verdient gewonnen. Die Überraschung war heute drin, deswegen Kompliment an meine Mannschaft für die kämpferische Leistung. Wir können viele Sachen aus diesem Spiel für die kommenden Partien mitnehmen, in denen wir mehr unter Druck stehen.

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