Jürgen Wiechert, Volt

Jürgen Wiechert ist 1983 geboren und ist Unternehmer.

Wer sind Sie als Mensch?

1. Wie würden Sie sich in drei Worten selbst beschreiben?

Ehrlich, herzlich und offen

2. Wofür können Sie sich so richtig begeistern – außerhalb der Politik?

Puh… das ist immer stimmungsabhängig und vielfältig… Ich liste mal einfach auf, was ich gerne mache: - Motorradfahren - Tauchen - Klettern (Kletterhalle, Bouldern und Felsklettern) - Schach spielen - Kochen (und essen) - Kino (mit Freunden, Familie und auch alleine) - Comics - Pokern - Lernen (aktuell studiere ich Energieingenieurwesen) - neuste Technikgadgets ausprobieren (KI, Drohnen, usw) - Musik hören und früher auch selber machen - Lesen (und Hörbücher), sehr gerne Stephen King oder Sachbücher - neue Dinge erkunden Was ich früher schon alles gemacht habe (und mittlerweile nicht mehr mache)? - Paintball - Extrem-Hindernislauf (Toughmudder) - Kampfsport - Kraftsport - Volleyball - Modellbau. Grundlegend mache ich privat Dinge primär dann, wenn ich mich dafür begeistern kann. Sonst wäre meine Zeit mir dafür zu schade

3. Wie sieht ein richtig fauler Sonntag bei Ihnen aus?

Ausschlafen, Frühstücken, mit meiner Frau überlegen, ob wir etwas unternehmen wollen und dann auf der Couch versacken, Filme oder Serien schauen, abends kochen (oder je nach Motivation vom Pizzadienst kochen lassen) und viel zu spät ins Bett gehen

4. Welche Marotte wird Ihnen immer wieder nachgesagt, vielleicht sogar zurecht?

Dass ich ein Klugscheisser bin, dabei weiß ich es wirklich besser. Naja, meistens zumindest. Die Aussage kommt übrigens von meiner Frau

5. Welcher Mensch hat Sie besonders inspiriert oder geprägt?

Im Leben sind mir viele Menschen begegnet, die mich geprägt haben. Positiv wie negativ. Für jeden Bereich des Lebens gibt es daher Menschen, von denen ich mich inspirieren lasse. Beruflich (als Unternehmer) sind es Menschen wie Steve Jobs oder Ingvar Kamprad. Politisch dann Barack Obama, privat Steven Hawking oder – allen voran – Bruce Wayne. Ja, den gibt es nicht wirklich, aber dennoch.

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Wofür stehen Sie politisch?

1. Warum kandidieren Sie, was ist Ihr Antrieb?

Die klassischen Parteien vollbringen seit Jahren immer wieder die selben Aktionen: Reden, gewählt werden, im Bürokratiesumpf versinken. Persönliche Vorteile wiegen oft schwerer als das Wohl der Allgemeinheit. Dieser Eindruck wird zumindest vermittelt und spiegelt sich ja auch in den Wahlergebnissen wider. Mein Antrieb ist es, mit der Erfahrung als Unternehmer und dem entsprechenden Durchsetzungswillen eine Perspektive für uns im Kreis zu schaffen und unternehmerisch an die Verantwortung zu gehen – im Sinne aller.

Ich bin ein großer Verfechter von Klimaschutz und Digitalisierung. Aufgrund meiner beruflichen Ausbildungen und Erfahrungen sind das die zwei Themen, wo ich persönlich ein großes Wissen drüber habe und entsprechend schnell reagieren kann. Letztlich gibt es jedoch auch weiterhin große Herausforderungen, beispielsweise im Bereich bezahlbares Wohnung, öffentlicher Nahverkehr, Bürokratie. Diese Herausforderungen müssen aber gemeinsam mit den Kommunen angegangen werden. Die Lösung von Herausforderungen, egal welcher Art, ist eine Aufgabe, der sich Unternehmer jeden Tag stellen. Ein Unternehmer muss jeden Tag Aufgaben lösen, die er vorher noch nie hatte und wo er auch potenziell erstmal noch nie mit zu tun hatte. Ich bin ein sehr lösungsorientierter Mensch. Diese Fähigkeit hilft mir, die unternehmerischen Herausforderungen zu lösen und immer Alternativen zu durchdenken. Hierbei müssen oftmals unterschiedliche Parteien und Meinungen unter einen Hut gebracht werden, was auch berücksichtigt werden muss. Genau diese Fähigkeit möchte ich als Landrat nutzen, um unsere gesamten Kommunen gemeinsam voranzubringen

2. Wie stellen Sie sich die Region/ Kreis/ Kommune in fünf Jahren vor?

In 5 Jahren ist der Oberbergische Kreis ein zu (mindestens) 75% digitalisierter Kreis, der einheitlich in allen Kommunen Leistungen anbieten kann. Der Kreis – und die Kommunen – sind wieder mehr das, was sie sein sollten: Dienstleister für Bürgerinnen und Bürger. Wir haben einen großen Teil der Bürokratie vereinfacht und reduziert, dadurch die Bürger:innen glücklicher gemacht und Mitarbeiter:innen in Kreis und Kommunen entlastet – ohne Stellen dafür zu kürzen. Der Kreis ist interessanter geworden, weil wir Pilotprojekte zum Thema Klimaschutz vorantreiben und realisieren. Wir digitalisieren die Bürokratie der Kommunen und des Kreises gemeinsam: Durch eine einheitliche Kommunikationsschnittstelle, definierte und digitalisierte Prozesse, die weniger menschliches Eingreifen benötigen. Mitarbeiter:innen in der Verwaltung werden nach Ihren Fähigkeiten geschult und eingesetzt und nicht durch KI ersetzt. Durch diese Vorbildfunktion sind wir deutschlandweit bekannt und wir fördern damit den Tourismus. Die Klimaschutzmaßnahmen und beispielsweise öffentliche E-Mobilität sorgen für ein besseres Klima, was letztlich allen zugutekommt.

3. Was sind die drängendsten Probleme, die Sie in den ersten 100 Tagen angehen wollen, wenn Sie Landrat werden?

Als Landrat habe ich eher eine verwaltende und vermittelnde Funktion. Diese kann ich beispielsweise nutzen, um gemeinsam mit den Kommunen konkrete Sanierungspläne zu erarbeiten, die Digitalisierung voranzutreiben und dabei letztlich den Klimaschutz zu fördern. Eine große Herausforderung ist der Sanierungsstau an verschiedensten Stellen, nicht alle davon sind Kreissache sondern stellenweise auch Landes- oder Bundessache. Dennoch: Eine meiner ersten Aufgaben wird sein, mit allen Kommunen gemeinsam einen Plan zu entwickeln um diese Missstände zügig und konsequent anzugehen und umzusetzen. Wichtig ist, dass gemeinsam gearbeitet wird – und nicht jeder für sich alleine.

4. Was läuft aus Ihrer Sicht schon richtig gut und sollte erhalten bleiben?

Es läuft vieles schon richtig gut. Hier eine Auswahl zu treffen, wäre vermessen, da es die bisherigen Leistungen eines Landrats unnötigerweise schmälern würde. Ein Beispiel sind offene Bürgersprechstunden, wo Bürgermeister ihre Bürger einladen, offen und transparent Dinge anzusprechen. Wir sollten – unabhängig was gut läuft – einfach überlegen, was wir besser machen können und wie wir wieder den Weg zum Bürger finden. Weil letztlich sind wir Volksvertreter und nicht nur Volksverwalter.

5. Suchen Sie sich eines der folgenden Themen aus und beschreiben Sie uns, wie Sie es als Landrat umsetzen würden: Umwelt, Bildung, Digitalisierung, Mobilität, Nachhaltigkeit oder Klimaschutz

Umwelt und Klimaschutz hängen für mich eng zusammen. Sicher, der Klimaschutz ist eine globale Aufgabe, die nicht nur in einem Kreis gelöst werden kann. Auch können wir alle das Thema Klimaschutz und Umwelt langsam nicht mehr hören. Es hört sich nämlich immer nach Verzicht und Verbot an. Ich glaube, wir sind uns alle einig: Klimawandel ist da. Punkt. Daran können wir nichts ändern. Wir können ihn vielleicht (da gehen die wissenschaftlichen

Meinungen auseinander) noch abmildern, aber dafür müssen wir etwas tun. Eines meiner Mottos ist „Führen durch Vorbild“. Warum ist der Kreis nicht Vorbild? Für andere Kreise, für Kommunen, für die Bundesregierung? Vor allem: Warum ist er nicht Vorbild für die Bürger? Wir behindern uns oftmals viel zu sehr in der eigenen Umsetzung, gerade auf Verwaltungsebene, dass der Bürger doch kaum noch eine politische Aussage für voll nehmen kann. Das müssen wir ändern! Ändern wir das im Umweltschutz bzw. Klimaschutz, dann haben alle was davon!