Köln: Urteil nach Mord an 15-Jährigem
Veröffentlicht: Mittwoch, 18.12.2024 06:06
Zu jahrelangen Haftstrafen hat das Kölner Landgericht am Mittwoch die Männer verurteilt, die laut Gericht im März einen 15-Jährigen getötet haben. Demnach war es Mord. Während des Prozesses war es immer wieder zu emotionalen Szenen und Tumulten gekommen.

Schon am ersten Gerichtstag gab es laute Rufe aus dem Publikum und von Seiten der Familie des getöteten 15-Jährigen, als die Angeklagten den Saal betreten haben. Der Oberstaatsanwalt hatte im Vorfeld neun Jahre Haft nach Jugendstrafrecht für den 19-jährigen und lebenslänglich für den 27 Jahre alten Angeklagten gefordert - genau das ist jetzt auch das Urteil. Im März hatten die Angeklagten den Jugendlichen laut Gericht erst mit Waffengewalt vor einer Kölner Kneipe zum Mülheimer Hafen entführt und ihn dort mit einem Messer erstochen. Hintergrund war laut Gericht ein Streit im Drogenmilieu. Das Gericht spricht von gemeinschaftlichem Mord aus niederen Beweggründen und Freiheitsberaubung mit Todesfolge.
Ursprüngliche Meldung: Im Saal 210 des Kölner Landgerichts dürfte es am Mittwoch wieder emotional werden: Dort soll ab halb zehn das Urteil im Prozess um die Ermordung eines 15-Jährigen fallen. Seine Leiche war im März am Mülheimer Hafen gefunden worden. Nach den Plädoyers wirft der Oberstaatsanwalt zwei der vier Angeklagten weiterhin gemeinschaftlichen Mord aus niederen Beweggründen vor. Deshalb hat er für den 27-jährigen Angeklagten lebenslange Haft und damit die Höchststrafe gefordert. Für den 19-Jährigen verlangt er neun Jahre Haft nach Jugendstrafrecht. Die beiden 20-jährigen Angeklagten sollen nur am Randgeschehen beteiligt gewesen sein. Für sie wurden eine dreijährige Jugendhaft beziehungsweise Jugendarrest gefordert. Die jungen Männer sollen ihr späteres Opfer erst aus einer Kneipe entführt und dann im Hafen mit Messerstichen getötet haben.