Köln/Gummersbach - Missbrauchsopfer erhält 360.000 Euro vom Erzbistum Köln

Die Pflegetochter eines früher auch in Gummersbach tätigen Priesters hat von der katholischen Kirche eine freiwillige Entschädigung von insgesamt 360.000 Euro erhalten. Das haben das Erzbistum Köln und die Betroffene dem Kölner Stadt-Anzeiger und dem WDR bestätigt. Die heute 59-Jährige war in den 1980er Jahren Pflegetochter des Priesters und war von diesem sexuell schwer missbraucht worden. Zwei Mal kam es auch zu Schwangerschaftsabbrüchen.

© Katja Effey - Radio Berg

Der Priester hatte sie und weitere Mädchen unter anderem in Gummersbach, Wuppertal und Zülpich teils aufs Schwerste sexuell missbraucht. Als Serientäter ist er vor drei Jahren zu 12 Jahren Haft verurteilt worden. Die aktuelle Entschädigungszahlung umfasst 290.000 Euro, zusätzlich zu 70.000 Euro aus einem früheren Verfahren. Zuständig ist die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen.

Unabhängig davon streitet das Missbrauchsopfer weiterhin vor Gericht um Schmerzensgeld vom Erzbistum Köln. In der Berufung vor dem Oberlandesgericht betont sie laut Kölner Stadt-Anzeiger, dass es ihr vor allem um Gerechtigkeit gehe.

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