Marc Zimmermann - Die Grünen

Marc Zimmermann kandidiert für Bündnis 90/ Die Grünen im Wahlkreis 24 (Bergneustadt, Engelskirchen, Morsbach, Nümbrecht, Reichshof, Waldbröl, Wiehl).

© Marc Zimmermann

Mein Alter: 49 Jahre

Mein Beruf: freiberuflich selbstständig als Wildnispädagoge, ursprünglicher Ausbildungsberuf: Stuckateur

Mein Wohnort: Wiehl-Drabenderhöhe

Ich bin politisch aktiv, weil 2015 durch die Fluchtbewegung aus Syrien die rassistischen und ausländerfeindlichen Strömungen viel Zulauf bekamen und ich diesem nicht mehr "nur" mit einer Stimme bei den Wahlen entgegen treten wollte. Daraus hat sich bis heute ein allgemeines Interesse an politischen Prozessen entwickelt und auch meine Themen in der politischen Arbeit erweitert.

Mein größtes politisches Vorbild ist Robert Habeck, weil er offene und ehrliche Politik macht und den Menschen die notwendigen Schritte erklärt, auch wenn diese möglicherweise den Menschen nicht gefallen. Er geht auch unangenehme Themen an ohne sturen Blick auf Umfragewerte und Wiederwahl.

Diese drei Themen liegen mir besonders am Herzen:

  • Als gelernter Stuckateur und Vorstandsmitglied von HandwerksGrün e.V. ist das allen voran das Handwerk. Die Aufgaben sind vielfältig und die Politik muss dem Handwerk dabei die Werkzeuge an die Hand geben diese zu bewältigen. Welche Werkzeuge das sind, kann man nur miteinander erarbeiten. Das Handwerk ist in Teilen systemrelevant, das hat die Flut im vergangenen Jahr eindringlich gezeigt. Das Handwerk ist aber auch Motor und Getriebe der Energie-, Bau- und Wärmewende. Somit ist es maßgeblich beteiligt am Kampf gegen den Klimawandel und an der Bewältigung der Folgen durch den Klimawandel. Entsprechend muss es unserer Gesellschaft daran gelegen sein, das Handwerk deutlich zu stärken.
  • Außerdem ist mir die Mobilität im ländlichen Raum wichtig. Eine Verkehrswende schaffen wir nicht alleine durch Auto-freie Städte. Wir müssen insbesondere den Menschen in ländlicheren Räumen Alternativen zum motorisierten Individualverkehr bieten. Bessere ÖPNV, Fahrradinfrastruktur, Sharing-Angebote, Mobilstationen. Alles in Allem muss es zu einer Situation kommen, bei der ich nach Lust und Laune über meine Mobilität entscheide und nicht nach Verfügbarkeit und Geldbeutel. D.h. Mobilitätsgarantie bis in die Dörfer. Mit zuverlässigen und erschwinglichen multimodalen Moblitätsangeboten. Das geht nicht von Heute auf Morgen, aber es geht, das haben uns viele Städte dieser Welt bereits gezeigt. Die Floskel "Das geht hier in Oberberg nicht" kann und will ich nicht mehr hören.
  • Das dritte Thema ist Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Wobei ich dies gerne etwas spezieller und über den Schulalltag hinaus betrachte. Mit meiner Ausbildung zum Wildnispädagogen, angelehnt an das Wissen indigener Völker, ist mir einmal mehr bewusst geworden, wie wichtig es ist, Menschen jeden Alters die Belange der Natur nahe zu bringen. Denn nur wirklich "Natur-informierte" Menschen können Entscheidungen treffen, die die Belange der Natur berücksichtigen. Und wo kann man besser etwas von der Natur erfahren und begreifen als in der und durch die Natur selber. Die Laborschule Bielefeld, eine Versuchsschule des Landes NRW macht es seit einigen Jahren vor. Lernort Natur begreifen!

Wo sehen Sie im Oberbergischen den größten Handlungsbedarf? Ich denke, dass das Thema Mobilität und Vernetzung in Zukunft eine wichtige Rolle spielen muss und wird. Daher wird es auch eine meiner Aufgaben sein, dort das Oberbergische und allgemein die ländlichen Regionen mit zu denken. Darüber hinaus sind aber auch Themen wie eine flächendeckende digitale Infrastruktur oder nachhaltige Stadtentwicklung und kommunale Finanzen wichtig. Die Kommunen sind vielfach in nicht besonders handlungsfähigen finanziellen Situationen. Soziale Projekte stehen wirtschaftlich lukrativeren Projekten hinten an. Dennoch braucht man Wohnraum. Den können und dürfen wir uns aber nicht länger von Naturflächen klauen. Also muss es Nachverdichtungen geben. Diese stoßen auf Widerstand der derzeitigen Bewohner der Viertel und Dörfer. Auch hier gibt es noch viel zu tun. Aber es gibt Beispiele, die auch in Oberberg Schule machen könnten.

Was können Sie in Düsseldorf für das Oberbergische erreichen? Ich kann mich in Düsseldorf sicherlich besser für die Belange des Oberbergischen einsetzen, wie von hier aus. Was das im Einzelnen sein wird, hängt natürlich auch stark von meinen dann noch festzusetzenden Schwerpunkten und Ausschüssen ab. Grundsätzlich möchte ich aber das unendliche Thema der Reaktivierung der Wiehltalbahn durch ein "Jahrzehnt der Schiene und des Busverkehrs" zur Umsetzung bringen und mithelfen die angedachte Verdoppelung der Investitionen in Bus und Bahn auch nach Oberberg zu lenken.

Als Kind war mein Berufswunsch LKW-Fahrer, weil das "on the Road" sein das Gefühl von Freiheit und Abenteuer vermittelte. Aber bald erkannte ich, dass diese Romantik und Abenteuer aus "Auf Achse" nicht der Realität entspricht.

Dieses Lied kann ich Wort für Wort mitsingen: "The power of love" von Franky goes to Hollywood. Das habe ich meiner ersten Tochter jeden Abend als Einschlaflied gesungen.

Wenn ich nicht arbeite, findet man mich hier: Am liebsten in der Natur. Die beruhigt und gibt Kraft für Neues.

Wenn ich im Aufzug stecken bleibe, nutze ich die Zeit so: Keine Ahnung! Ist mir noch nicht passiert. Aber ich denke, dass ich mich entspanne und dieses gezwungene Entschleunigung dankbar annehmen werde.

Wenn ich ein Superheld wäre, wäre das meine Superkraft: Zuhören, helfen und für Andere da sein.

In meiner Jugend war ich ein ganz normaler Teenager, der sich in seiner Clique in Köln (hier bin ich geboren und aufgewachsen) genauso wohl fühlte, wie in der Familie. Aber immer war und bin ich "ne kölsche Jung". Ming Hätz schläät rut und wiess - un jrön! Ein entsprechendes Foto habe ich nicht. Das digitale Zeitalter war da noch nicht angebrochen. Nur eine Fotomontage, die mich neben meinem Ur-Großvater zeigt. Wir waren beide gerade 18. Ich muss ihm schon immer ähnlich gesehen haben, denn mein Großvater nannte mich immer "Schorch" (Georg), was der Name meines Ur-Großvaters war. Nach dem Bild konnte ich es verstehen.

© Marc Zimmermann
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