Medikamente im Wasser: Aggerverband reagiert auf Vorwürfe
Veröffentlicht: Montag, 06.05.2019 17:12
Der Aggerverband wehrt sich gegen Vorwürfe des BUND NRW, er kümmere sich nicht genug um die Belastungen in den Gewässern im Bergischen. In einem offenen Brief des BUND hieß es, die Agger sei mit Arzneimitteln durch die Kläranlage Engelskirchen massiv belastet - und der Aggerverband kümmere sich zu wenig.

Der Aggerverband hat sich inzwischen zu der Kritik des BUND NRW geäußert. Man nehme die Untersuchungen durchaus ernst, aber die Wasserqualität in den Kläranlagen und Gewässern des Verbandes erfülle alle gesetzlichen Vorgaben.
Der BUND wirft dem Aggerverband unter anderem vor, dass er zu wenig gegen die Belastung mit Spurenstoffen unternimmt. Laut Aggerverband fehlt es für weitere Untersuchungen schlicht an Geld und Personal - trotzdem tue der Verband bereits mehr, als es die gesetzlichen Mindestanforderungen vorgeben, so ein Sprecher. Man arbeite dafür auch eng mit Wissenschaftlern und Behörden zusammen. Sollten sich die gesetzlichen Vorgaben ändern, so würde der Aggerverband diesen auch nachkommen.
In der Stellungnahme erklärt der Aggerverband außerdem, dass die Belastung der Gewässer mit Spurenstoffen bereits seit Jahren beobachtet werde. Die Belastungen der Gewässer des Aggerverbands lägen deutlich unterhalb der gesetzlich geforderten Grenzwerte.
Schon letztes Jahr hatte der BUND unterhalb des Kläranlageneinlaufs Coli-Bakterien nachgewiesen, die gegen den Großteil der getesteten Antibiotika resistent waren. Trotzdem hätten der Aggerverband und auch das Gesundheitsamt nicht reagiert, so der Vorwurf. Die aktuellen Untersuchungen zeigten nun Rückstände von unter anderem Antibiotika, Blutdrucksenkern und auch Herz- und Kreislaufmitteln im Wasser. So könnten sich antibiotikaresistente Bakterien weiter vermehren. Die Gefahr von Infektionen sei damit hoch. Der BUND fordert erneut weitere Untersuchungen und Maßnahmen, um die Belastung zu verringern.