Morsbach: Jan Schumacher, BFM-UBV
Veröffentlicht: Mittwoch, 06.08.2025 11:33
Mit 65,97 Prozent der Stimmen ist Jan Schumacher bei der Stichwahl zum neuen Bürgermeister von Morsbach gewählt worden. Er ist 1986 geboren und Diplom-Kaufmann.

Wer sind Sie als Mensch?
Wie würden Sie sich in drei Worten selbst beschreiben?
Ehrlich, pragmatisch, verlässlich
Wofür können Sie sich so richtig begeistern – außerhalb der Politik?
Außerhalb der Politik begeistert mich vor allem mein Ehrenamt. Seit 2009 bin ich 1. Vorsitzender der Dorfgemeinschaft Steimelhagen. Es erfüllt mich, unser Dorfleben mitzugestalten, Traditionen zu bewahren und neue Ideen zum Leben zu erwecken. Besonders berührt es mich, wenn Jung und Alt bei Festen, Projekten oder Begegnungen lachen, reden und gemeinsam etwas schaffen. In solchen Momenten spürt man, was Zusammenhalt bedeutet – und wie wertvoll er für die Zukunft unseres Dorfes ist.
Wie sieht ein richtig fauler Sonntag bei Ihnen aus?
Faulenzen gibt es bei mir am Sonntag nicht – dieser Tag gehört ganz meiner Familie. Mit zwei kleinen Kindern bin ich immer in Bewegung, und genau das macht es für mich so besonders. Wir unternehmen kleine und größere Ausflüge – mal eine Wanderung im Wald, mal einen Besuch im Tierpark oder ein paar fröhliche Stunden auf dem Spielplatz. Diese Zeit bedeutet Entschleunigung, gibt mir Kraft für die kommende Woche und schafft Erinnerungen, die uns als Familie verbinden.
Welche Marotte wird Ihnen immer wieder nachgesagt, vielleicht sogar zurecht?
Man sagt über mich, ich sei sehr genau – ich nenne das Liebe zum Detail. Ich bereite Dinge gern sauber vor, arbeite strukturiert und sorge dafür, dass die Ergebnisse stimmen. Diese Gründlichkeit macht Projekte verlässlich und planbar – im Ehrenamt wie im Beruf.
Welcher Mensch hat Sie besonders inspiriert oder geprägt?
Besonders geprägt haben mich zwei Menschen: Klaus-Peter Flosbach, ehemaliger Bundestagsabgeordneter, den ich zu Beginn meiner Laufbahn kennengelernt habe. An ihm schätze ich Ehrlichkeit, Bodenständigkeit, Nahbarkeit und fachliche Klarheit. Ebenso wichtig war für mich Raimund Reuber, früherer Morsbacher Bürgermeister. Von ihm habe ich gelernt, zuzuhören, Haltung zu zeigen, mich nicht zu verbiegen – und Überzeugungen zu ändern, wenn Fakten dagegen sprechen. Diese Haltung prägt meinen Stil: respektvoll, klar und lernbereit im Miteinander.
Wofür stehen Sie politisch?
Warum kandidieren Sie, was ist Ihr Antrieb?
Ich kandidiere, weil Morsbach meine Heimat ist – und die meiner Kinder. Ich möchte selbst gestalten, statt es anderen zu überlassen. Mein Ziel ist eine verlässliche Grundversorgung mit starken Kitas und Schulen, ärztlicher Versorgung vor Ort, sanierten Straßen und einem guten Radwegenetz – für hohe Qualität in allen Ortsteilen. Die Lebenswirklichkeit der Menschen rücke ich in den Mittelpunkt, höre zu, erkläre klar und setze pragmatische Lösungen statt ausufernder Bürokratie um. So kommen wir gemeinsam voran.
Wie stellen Sie sich die Region/ Kreis/ Kommune in fünf Jahren vor?
Das Wohl der Gemeinde steht über Grabenkämpfen und persönlichen Animositäten. Rat und Bürgermeister arbeiten als Team und setzen gemeinsam klare Prioritäten um: verlässliche Grundversorgung (Kitas, Schulen, Hausärzte), sanierte Straßen, gutes Radwegenetz, lebendige Ortskerne – spürbar im Alltag, in allen Ortsteilen. Entscheidungen werden verständlich erklärt, gemeinsam getragen und mit Augenmaß umgesetzt: pragmatisch, lösungsorientiert, bürgernah. Bürger fühlen sich mitgenommen, verstanden und gehört.
Was sind die drängendsten Probleme, die Sie in den ersten 100 Tagen angehen wollen, wenn Sie Bürgermeister werden?
Kein Platz für Schnellschüsse oder Selbstüberschätzung. In den ersten 100 Tagen höre ich zu, lasse mir Abläufe erklären und setze klare Schritte: Ab Tag eins gibt es eine feste Bürgermeistersprechstunde. Für die Straßen erarbeite ich mit Verwaltung und Rat ein Konzept zur Neu-Aufstellung des Bauhofes, damit einfache Sanierungen künftig selbst gelingen und wir Tempo aufnehmen. Für das Gewerbegebiet Lichtenberg starte ich ein Ansiedlungsprogramm, um Betriebe zu gewinnen, die unser Profil ergänzen und nachhaltig Arbeitsplätze schaffen.
Was läuft aus Ihrer Sicht schon richtig gut und sollte erhalten bleiben?
Es ist gut, dass Bürgermeister Bukowski die ärztliche Versorgung zur Priorität gemacht hat. Daran knüpfe ich an: In Morsbach soll ein kommunales MVZ als zentrale Hausarztpraxis entstehen: ein Team angestellter Ärztinnen und Ärzte unter einem Dach, mit verlässlichen Sprechzeiten, kurzen Wegen und der Möglichkeit, wieder neue Patientinnen und Patienten aufzunehmen. Weil heute schon Plätze fehlen und weitere Praxen vor dem Ruhestand stehen, ist die Umsetzung besonders wichtig und dringlich.
Suchen Sie sich eines der folgenden Themen aus und beschreiben Sie uns, wie Sie es als Bürgermeister umsetzen würden: Umwelt, Bildung, Digitalisierung, Mobilität, Nachhaltigkeit oder Klimaschutz
Ich lege mich bewusst nicht auf ein einzelnes Thema fest: Umwelt, Bildung, Digitalisierung, Mobilität, Nachhaltigkeit und Klimaschutz gehören zusammen und wirken nur im Verbund. Wie ich das als Bürgermeister umsetzen will, habe ich in meiner „Agenda 2035 – Für das Morsbach von morgen“ beschrieben. Sie finden die Agenda unter www.bfm-morsbach.de