Prozess um Brandstiftung in Solingen geht weiter
Veröffentlicht: Dienstag, 15.04.2025 10:11
Im Prozess um die tödliche Brandstiftung von Solingen, bei der im März letzten Jahres eine vierköpfige Familie aus Bulgarien ums Leben kam, geht am Dienstag die Suche nach dem Motiv weiter. Eigentlich sollte die Verhandlung gegen einen 40-Jährigen am Wuppertaler Landgericht heute enden – kurzfristig wurden aber weitere Termine bis Anfang Juni angesetzt.

Der Angeklagte hat die Brandstiftung gestanden: Er habe das Feuer wegen „Stress mit der Vermieterin“ gelegt, sagt er. Die hatte ihm wegen Miet-Rückstanden gekündigt. Dieses Motiv bezweifelt vor allem die Opfer-Anwältin. Heute geht es daher um die Frage, ob er womöglich aus rassistischen Gründen gehandelt hat. Im Prozess sind entsprechende Indizien zu Tage getreten.
Das sorgt auch an anderer Stelle für Wirbel: Es gibt Anzeigen gegen den Wuppertaler Polizei-Präsidenten und mehrere Mitarbeiter. Die Nebenklage wirft ihnen vor, mögliches Beweis-Material unterdrückt zu haben, das auf rassistisches und faschistisches Gedankengut beim Angeklagten hindeutet.