Sebastian Weirauch, AfD
Veröffentlicht: Mittwoch, 06.08.2025 11:19
Sebastian Weirauch ist 1967 geboren und ist Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt.

Wer sind Sie als Mensch?
1. Wie würden Sie sich in drei Worten selbst beschreiben?
Ausgleichend, besonnen, zielorientiert.
2. Wofür können Sie sich so richtig begeistern – außerhalb der Politik?
Ich bin Mitglied eines gemischten Chores und wenn dort alles miteinander harmonisch klingt, ist das ein magisches Erlebnis. Ansonsten faszinieren mich die vielen Naturerlebnisse, die man hier im Bergischen findet.
3. Wie sieht ein richtig fauler Sonntag bei Ihnen aus?
Meist leider zu frühes aufwachen, gemütlich bei Sonnenschein mit meiner Frau frühstücken und nachmittags im Bergischen wandern.
4. Welche Marotte wird Ihnen immer wieder nachgesagt, vielleicht sogar zurecht?
Meine Frau bezeichnet mich als Kniesbüggel. Ob das gerechtfertigt ist, sei mal dahingestellt. Aber in der Tat ist für mich die Funktion wichtiger als das Aussehen oder das Prestige. Ich nutze also gerne gebrauchte Geräte, weil hier das Kosten-Nutzen-Verhältnis am besten ist.
5. Welcher Mensch hat Sie besonders inspiriert oder geprägt?
Der Leiter des Kürtener Leitbildprozesses hat trotz vieler Widerstände und Komplikationen diese Arbeit fertiggestellt. Das hat mir gezeigt, dass Wandel nur durch Ausdauer erreicht werden kann.
Wofür stehen Sie politisch?
1. Warum kandidieren Sie, was ist Ihr Antrieb?
Ich habe den Eindruck, dass unsere Gesellschaft immer weiter auseinanderbricht. Hier mag meine Beziehung zur Psychologie und Soziologie mitschwingen. Aber meines Erachtens sind die meisten Probleme hausgemacht. Würden wir als Gesellschaft zusammenstehen und die notwendigen Schritte einleiten, könnten wir in Deutschland fast alles erreichen. Ich stehe für eine ehrliche Diskussion, die sich an den tatsächlichen Faktoren orientiert und in die alle Aspekte einfließen sollten.
2. Wie stellen Sie sich die Region/ Kreis/ Kommune in fünf Jahren vor?
Von Fünfjahresplänen halte ich nichts, weder bei der realen Arbeit noch was den ideologischen Beiklang angeht. Wir müssen der Wirtschaft Platz zum Atmen geben, damit sie Chancen auch nutzen kann. Zander, Interatom aber auch G+H Isover zeigen, dass wir Defizite haben. Wir haben im Bergischen das Privileg, sowohl in einer wunderbaren Natur leben zu dürfen, als auch eng verknüpft mit Wirtschaftszentren zu sein. Diesen Vorteil müssen wir nutzen. Dabei müssen wir uns von Dogmen zum Klima, zu CO2 oder zur Energie freimachen.
3. Was sind die drängendsten Probleme, die Sie in den ersten 100 Tagen angehen wollen, wenn Sie Landrat werden?
Die große Herausforderung für den Rheinisch-Bergischen Kreis ist das Finanzdefizit. Hier müssen wir die Weichen in Richtung schlanker Verwaltung stellen. Das bedeutet aber auch, dass die Politik sie nicht mit ideologischen Aufgaben belastet. Sie muss vor unnötigen Aufgaben aus der Politik und übergeordneten Institutionen geschützt werden und interne Abläufe müssen schlanker werden. Die Aufgabe ist es, die Nahverkehrsplanung umzusetzen. Eine bedarfsgerechte und finanzierbare Erschließung des ländlichen Bereiches ist dabei die große Herausforderung.
4. Was läuft aus Ihrer Sicht schon richtig gut und sollte erhalten bleiben?
Die interfraktionellen Arbeitsgruppen im Kreistag entschieden sehr sachorientiert. Das zeigt, dass immer dann, wenn der gesunde Menschenverstand gefragt ist, zielgerichtet gearbeitet werden kann. Diese Arbeitsgruppen sind aber meist mit akuten Problemen beschäftigt, bei denen die Ziele eng definiert sind. Die Haushaltskonsolidierung ist hier hierfür ein Beispiel, aber auch die Umstrukturierung der Berufsschullandschaft mit dem Bildungscampus. Mir zeigt das, dass gemeinsames Arbeiten abseits ideologischer Schranken und abseits von Brandmauern möglich ist.
5. Suchen Sie sich eines der folgenden Themen aus und beschreiben Sie uns, wie Sie es als Landrat umsetzen würden: Umwelt, Bildung, Digitalisierung, Mobilität, Nachhaltigkeit oder Klimaschutz
Mobilität: Der Rheinisch-Bergische Kreis hat in den letzten Jahren unter dem Schlagwort „Mobilitätswende“ massiv den ÖPNV ausgebaut, ohne auf den tatsächlichen Bedarf zu achten. Trotz mehrfachen Nachfragens nicht nur unserer Fraktion wurden entsprechende Kennwerte als Entscheidungsgrundlage verweigert. Das Resultat war eine massive Kostenexplosion bei der Bezuschussung für den ÖPNV. Hier wurde der Bedarf völlig ignoriert, weil ideologischen Zielvorgaben hinterhergelaufen wurden. Wir müssen die tatsächlichen Faktoren wieder berücksichtigen und die sind im Bergischen sehr unterschiedlich.