Sven Lichtmann, SPD

Dr. Sven Lichtmann ist 1990 geboren und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter.

Wer sind Sie als Mensch?

Wie würden Sie sich in drei Worten selbst beschreiben?

Beharrlich, analytisch, zugewandt

Wofür können Sie sich so richtig begeistern – außerhalb der Politik?

Meine Frau und ich sind zusammen mit unserem Freundeskreis passionierte Brettspieler. Gerne treffen wir uns für ganze Tage am Wochenende und spielen komplexe kooperative Spiele, deren Geschichte sich über mehrere Treffen hinweg fortsetzt und durch unsere Entscheidungen mitbeeinflusst wird.

Wie sieht ein richtig fauler Sonntag bei Ihnen aus?

Soweit es unser zweijähriger Sohn zulässt, schlafen wir gerne aus und starten mit einem ausgiebigen Familienfrühstück in den Tag. Je nach Wetter sind wir danach gerne draußen im Garten, oder nutzen in der kalten Jahreszeit die Gelegenheit, auf dem Sofa Bücher zu lesen. Kochen gehört für uns auch zu einem faulen Sonntag, dann gerne etwas einfaches und schnelles, mit dem wir die Woche entspannt am Abend ausklingen lassen können.

Welche Marotte wird Ihnen immer wieder nachgesagt, vielleicht sogar zurecht?

Im Familien und Freundeskreis gelte ich als faktenbesessen. Sobald eine Frage auf den Tisch kommt, die keiner beantworten kann, beginne ich wenn möglich zu recherchieren. Manchmal vertiefe ich mich so lange darin, dass die Antwort dann allerdings niemanden mehr interessiert, weil die Unterhaltung schon längst andere Wege eingeschlagen hat...

Welcher Mensch hat Sie besonders inspiriert oder geprägt?

Auf vielfältige Weise geprägt und in meinem Werdegang beeinflusst hat mich allerdings mein Lehrer für Philosophie und Deutsch in der Oberstufe. Sein beeindruckendes Wissen in diesen Fächern und seine Unterrichtsmethode haben mich motiviert und befähigt, meinen beruflichen Weg als Geisteswissenschaftler einzuschlagen. Zugleich durfte ich in dem von ihm und seiner Frau geleiteten Theaterensemble persönlich enorm wachsen.

Wofür stehen Sie politisch?

Warum kandidieren Sie, was ist Ihr Antrieb?

Ich möchte den Oberbergischen Kreis neu aufstellen, um das Vertrauen in unsere demokratischen Institutionen zu stärken. Dafür muss der Kreis Vorbild sein und die Probleme der Menschen ernst nehmen und lösen. Dazu gehört, dass der Kreis endlich auf Augenhöhe und partnerschaftlich mit den Kommunen zusammenarbeitet, und nicht wie bisher ihre Sicht ignoriert und ihnen durch hohe Kreisumlagen jeden finanziellen Spielraum nimmt. Nur so kann vor Ort mehr Lebensqualität geschaffen werden.

Wie stellen Sie sich die Region/ Kreis/ Kommune in fünf Jahren vor?

In fünf Jahren nimmt Oberberg eine Vorreiterrolle als digitalisierte und bürgerfreundliche Verwaltung ein. Darüber hinaus ist neuer bezahlbaren Wohnraum für Jung und Alt geschaffen worden und Bus und Bahn wurden durch die Ausweitung innovativer Konzepte wie den Monti und einen Turbo für die Elektrisierung der RB25 attraktiv gemacht. Zudem wurden in Zusammenarbeit mit den Kommunen große Anstrengungen unternommen, um eine flächendeckende Versorgung mit Haus- und Fachärzten sicherzustellen.

Was sind die drängendsten Probleme, die Sie in den ersten 100 Tagen angehen wollen, wenn Sie Landrat werden?

Das drängendste Problem ist der geplante Kreishausanbau: ein fehlgeplantes Prestigeobjekt, das unsere finanzschwachen Kommunen in den nächsten Jahren mit fast 100 Millionen und auf lange Sicht rund 150 Millionen belasten wird. Als Landrat werde ich im Einvernehmen mit dem Kreistag das Projekt stoppen und neuplanen: Mit einem angemessenen Gebäude, das gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten des Kreises garantiert und den Fokus auf die Modernisierung und Digitalisierung der Verwaltung legt.

Was läuft aus Ihrer Sicht schon richtig gut und sollte erhalten bleiben?

In allen Begegnungen wird mir immer wieder die große Expertise und Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreises deutlich. Als SPD haben wir an vielen positiven Entwicklungen im Kreis mitgewirkt, z.B. bei unseren gut aufgestellten kreiseigenen Schulen, Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen, beim dringenden Ausbau des ÖPNV, dem kreiseigenen Rettungsdienst und der Akademie für Gesundheitswirtschaft und Senioren, mit der wir vor Ort unsere eigenen Pflege- und Rettungskräfte ausbilden.

Suchen Sie sich eines der folgenden Themen aus und beschreiben Sie uns, wie Sie es als Landrat umsetzen würden: Umwelt, Bildung, Digitalisierung, Mobilität, Nachhaltigkeit oder Klimaschutz

Die Digitalisierung ist der entscheidende Schlüssel für eine moderne und bürgerfreundliche Verwaltung. Deswegen werde ich sie zur Chefsache machen und einen "Chief Digital Officer" einrichten, der intern alle Prozesse digitalisiert und sie nach außen im Form einer "Oberberg-App" für alle Bürger einfach und bequem zugänglich macht. Somit wird mehr flexibles Arbeiten möglich und die Bürgerinnen und Bürger müssen oft nicht mehr persönlich vorstellig werden. Damit entfällt auch die Notwendigkeit für überteuerte Anbaumaßnahmen an das Kreishaus.