Thorsten Konzelmann, SPD
Veröffentlicht: Mittwoch, 06.08.2025 12:25
Thorsten Konzelmann ist 56 und ist Diplom-Verwaltungswirt.

Wer sind Sie als Mensch?
1. Wie würden Sie sich in drei Worten selbst beschreiben?
Gelassen - Gewissenhaft - Gerade aus
2. Wofür können Sie sich so richtig begeistern – außerhalb der Politik?
Sehr gerne unternehme ich Fahrradtouren – manchmal alleine, aber viel lieber in einer Gruppe. Noch bin ich ausschließlich auf dem „Muskelbike“ unterwegs, aber ein E-Bike ist sicherlich die nächste größere Anschaffung.
Begeistern kann ich mich auch für gute Kinofilme, aber bitte ohne allzu blutrünstige Gewalt. Ich bin mit Freunden regelmäßiger Gast in unserem Gummersbacher Kino „Seven“.
3. Wie sieht ein richtig fauler Sonntag bei Ihnen aus?
Bei einem terminfreien Sonntag schlafe ich gerne etwas länger – mindestens bis 09.00 Uhr, aber nicht länger als 10.00 Uhr. Um 12.00 Uhr schaue ich gerne den „Presseclub“ in der ARD.
Bei gutem Wetter bewege ich mich nachmittags - entweder mit dem Fahrrad oder zu Fuß, zum Beispiel mit einem Spaziergang um die Genkeltalsperre. Bei schlechtem Wetter kann es auch ein Nachmittag im Fernsehsessel sein.
Abends besuche ich regelmäßig zwei Freunde zu einem gemeinsamen „Wochenrückblick“.
4. Welche Marotte wird Ihnen immer wieder nachgesagt – vielleicht sogar zu Recht?
Mir wird nachgesagt, dass ich oft sehr penibel bin und auch auf kleinste Kleinigkeiten achte. Gelegentlich treibe ich meine Umgebung in die Verzweiflung, wenn ich Dinge zwar rechtzeitig, aber „auf den letzten Drücker erledige“.
5. Welcher Mensch hat Sie besonders inspiriert oder geprägt?
Abgesehen von meinen Eltern, die mir eine sichere und behütete Kindheit gewährleisteten, war es mein Großvater, der bei uns im Haus wohnte. Mit ihm verbrachte ich bis zu seinem Tod viel Zeit. Wir sahen zusammen viele politische Sendungen, sodass ich mich im Laufe der Zeit immer mehr für Politik interessierte.
Später war es Friedhelm Julius Beucher, bei dem ich das politische Handwerk erlernte.
Wofür stehen Sie politisch?
1. Warum kandidieren Sie, was ist Ihr Antrieb?
Ich bin der Meinung, dass man gerade in schwierigen Zeiten Verantwortung auch in hohen Ämtern übernehmen muss.
Im Laufe der Jahre ist die Kommunalpolitik zum meiner Leidenschaft geworden. Sie ist das Fundament einer demokratischen Gesellschaft vor Ort. Ich bin sicher, dass ich das Spitzenamt des Bürgermeisters kompetent ausüben werde, weil ich auf eine 30-jährige Erfahrung in der Gummersbacher Kommunalpolitik zurückblicke und alle Facetten kennengelernt habe. Als langjähriger stellvertretender Bürgermeister durfte ich unsere Stadt schon repräsentieren und habe dabei auch das gesellschaftliche Leben in Gummersbach kennen- und schätzen gelernt. Ich bringe auch die Nervenstärke für das Amt mit.
2. Wie stellen Sie sich Ihre Kommune in fünf Jahren vor?
In fünf Jahren wird Gummersbach eine Stadt sein, die weiter über die zurzeit rund 52.000 Einwohner wachsen wird, weil das Wohnen in den nahegelegenen Ballungsgebieten zu teuer wird. Deshalb muss es in fünf Jahren verstärkt attraktiven und bezahlbaren Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten geben. Dafür müssen wir auch in die bestehende Infrastruktur investieren und marode Straßen, Wege und Plätze sanieren.
Um weiter zu wachsen, brauchen wir in Gummersbach ebenfalls die Stärkung des Bildungsstandortes mit einem vielfältigen Schul- und Kita-Angebot und des Wissenschaftsstandortes mit einer florierenden Technischen Hochschule.
Außerdem sollte der Breitbandausbau in fünf Jahren weitestehend abgeschlossen sein.
3. Was sind die drängendsten Probleme, die Sie in den ersten 100 Tagen angehen wollen, wenn Sie Bürgermeister werden?
Die erste Aufgabe wird sein, einen städtischen Haushalt für das dann bevorstehende Jahr 2026 auszustellen. Kein einfaches Unterfangen in diesen finanziell schwierigen Zeiten und dem gleichzeitigen Bedarf an Investitionen.
Darüber hinaus will ich das Thema Digitalisierung im Sinne einer bürgerfreundlichen Verwaltung weiter vorantreiben. Hier gibt es deutlichen Nachholbedarf.
Da Gummersbach kaum noch über Kapazitäten für neue Gewerbeflächen verfügt, muss man das Augenmerk verstärkt auf die zahlreichen Brachflächen legen, die es bei uns über das ganze Stadtgebiet verteilt gibt und die man für Gewerbeflächenansiedlung reaktivieren könnte. Das wird selbstverständlich in 100 Tagen nicht zu schaffen sein, wahrscheinlich auch nicht der kommenden Wahlperiode bis 2030. Aber es muss ein Plan entwickelt werden, an dem man sich orientiert.
4. Was läuft aus Ihrer Sicht schon richtig gut und sollte erhalten bleiben?
Das Format „Verwaltungsvorstand vor Ort“, bei dem die Stadtspitze die einzelnen Stadtteile aufsucht, mit der interessierten Bevölkerung in Kontakt kommt und dort die kleinteiligen Probleme vor Ort diskutiert und hierfür Lösungen erarbeitet, hat sich aus meiner Sicht sehr bewährt. Direkter kann ein Austausch kaum sein.
Ebenso würde ich den „Bürgertreff“ beibehalten, bei dem einmal im Jahr verdiente Bürgerinnen und Bürger für ihr ehrenamtliches Engagement in den verschiedensten Bereichen ausgezeichnet werden. Möglicherweise würde ich das Veranstaltungsformat etwas verändern.
5. Suchen Sie sich eines der folgenden Themen aus und beschreiben Sie uns, wie Sie es als Bürgermeister umsetzen würden: Umwelt, Bildung, Digitalisierung, Mobilität, Nachhaltigkeit oder Klimaschutz
Ausgesuchtes Thema: Nachhaltigkeit
Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt immer mehr an Bedeutung.
Ich will den Ausbau der Erneuerbaren Energien vor Ort gestalten. Daran sollen auch die Bürgerinnen und Bürger partizipieren, zum Beispiel durch eine Bürgerenergiegenossenschaft.
Bei diesem Thema ist – wie in anderen Bereichen auch – die interkommunale Zusammenarbeit sehr wichtig, denn Nachhaltigkeit hört nicht an den Gemeindegrenzen auf.