Update: Razzia Zigaretten-Fabrik in Radevormwald
Veröffentlicht: Donnerstag, 24.10.2024 17:41
Es war ein Großeinsatz, der in Radevormwald wohl noch lange Gesprächsthema sein wird: In einer ehemaligen Textil-Fabrik in Dahlhausen hat die Essener Zollfahndung eine illegale Zigaretten-Fabrik ausgehoben. 16 Personen wurden vor Ort festgenommen – sie landen noch heute (24.10.) vor dem Haftrichter. Parallel dazu hat es in weiteren Städten in NRW und Brandenburg sowie in Belgien und den Niederlanden Razzien gegeben.

Auch im nordrhein-westfälischen Velbert ist eine Fabrik ausgehoben worden. Nimmt man sie und Rade zusammen hat der Zoll mehr als 104.000 Stangen gefälschte Zigaretten sichergestellt. Dazu kommen tonnenweise Rohtabak, Feinschnitt, Filter und Verpackungen verschiedener Marken. Die Maschinen zur Herstellung wurden vom THW abgebaut. Insgesamt haben bei 19 Personen die Handschellen geklickt - sie alle kommen aus Osteuropa.
Der Gruppe wird bandenmäßige Steuerhinterziehung vorgeworfen. Der Tabaksteuerschaden der Sicherstellungen beläuft sich laut Zollfahndung auf über 4,3 Millionen Euro. Bei dem Hauptverdächtigen handelt es sich um einen 38-Jährigen Mann aus der Ex-Sowjet-Republik Moldau: Er soll mindestens seit Juli die illegale Zigarettenfabrik in Rade betrieben haben. Die Ermittlungen gegen die osteuropäische Bande hatten auch nach Brandenburg, in die Niederlande und nach Belgien geführt. Hier hat es koordiniert durch Europol gestern ebenfalls Razzien gegeben. Der Gruppe wird bandenmäßige Steuerhinterziehung im großen Stil vorgeworfen. Sie soll die gefälschten Zigaretten auf dem deutschen und europäischen Schwarzmarkt verkauft haben. Insgesamt waren an dem mehrtägigen Einsatz 300 Kräfte von Zoll, Bundespolizei und THW im Einsatz.