Gummersbach: Kein Urteil nach Polizeischüssen in der City
Veröffentlicht: Freitag, 07.06.2024 15:15
Im Prozess gegen den Mann, der im November die Polizei-Schüsse in der Gummersbacher Innenstadt ausgelöst hat, wird am Freitag doch kein Urteil fallen. Das hat das Gummersbacher Amtsgericht entschieden. Stattdessen geht das Verfahren ans Kölner Landgericht.

Laut psychiatrischem Gutachten leidet der 30-Jähirge unter einer schweren Persönlichkeitsstörung. Bei der kleinsten Frustration schlage sein Verhalten in Aggression um. Er soll jetzt in eine forensische Klinik verlegt werden. Das Verfahren geht damit vom Gummersbacher Amtsgericht ans Kölner Landgericht. Dort soll abschließend geklärt werden, ob der Mann ein einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht wird.
Der 30-Jährige ist wegen mehrerer Vorfälle angeklagt unter anderem wegen schweren Raubes und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungs-Beamte. Der Prozesstag ist um 9:30 Uhr gestartet. Es sollen die letzten fünf von insgesamt 30 aufgerufenen Zeugen gehört werden.
Der Vorfall in der Gummersbacher Fußgängerzone hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt: Der heute Angeklagte soll an dem Tag Bier im Dornseifer gestohlen haben. Dabei soll er erwischt worden und geflüchtet sein, nachdem er handgreiflich gegen das Personal geworden ist. Seine Flucht endete in der Hindenburgstraße. Dort soll er unter anderem mit einem Messer einen Polizisten im Gesicht verletzt haben – erst die Schüsse der Beamten konnten ihn stoppen.
Zwei Passanten wurden von Querschlägern getroffen und verletzt. Der 30-Jährige selbst lag lange Zeit im Krankenhaus. Zeitweise schwebte er in Lebensgefahr. Gegen die Polizisten gibt es keine Ermittlungen: Eingehende Prüfungen waren zu dem Ergebnis gekommen, dass sie aus Notwehr gehandelt haben.